Graf Schorschi gibt sich die Ehre in Moosdorf

Wieder einmal eine treffliche Besetzung, leidenschaftliches Schauspiel und eine glänzende Regie, hat die Theatergruppe Moosdorf mit dem Stück „Graf Schorschi“ gezeigt. Josef Gerauer hat für uns den Theaterabend zusammengefasst.

Text: Josef Gerauer

Von Erfahrung und Stimmgewalt

Der Theatergruppe Moosdorf hat im März im Theatersaal beim Wirt z’Furkern die Verwechslungskomödie „Graf Schorschi“ zur Aufführung gebracht. Es ist der so langjährig rührigen und höchst erfolgreichen Theatergruppe wieder gelungen, die Rollen trefflich zu besetzen. Michael Webersberger in der Titelrolle erbringt den Beweis, wie mit langjährigem Spiel die Aussagekraft im Spiel zunimmt und immer glaubhafter wird. Sonja Hochradl hat als  Blumenhändlerin sooo große Rosen und kämpft stimmintensivst „um die Ehre ihres Sohnes und fegt durch die Salzburger Polizeidienststelle des Oberinspektors Weinzierl wie das fleischgewordene jüngste Gericht“ (Zitat Theater-Falter).

Sehenswertes Mienenspiel und prächtige Kostüme

Sigi Schreiner als Realitätenbesitzer zeigt gekonnt seine Nöte, aufgeregt bis verzweifelt. Als dessen Frau glänzt wieder einmal Sandra Reindl mit rollenden Augen und sehenswertem Mienenspiel! Sie wird beängstigend durchgeschüttelt, ihre opulente Frisur fliegt heftig und bleibt doch am Platz: Dafür, auch für die insgesamt schön anzusehenden Damen, ihre prächtigen Kleider und rollengerecht-originellen Kostüme insgesamt gleich ein Lob an die Maske (Claudia Wolfersberger und Gisela Renzl)!

Alte Theaterhasen und die Jüngste in der Gruppe

„Tochter“ Marlene Dicker kämpft rührend, listenreich und selbstbewusst um ihren Schorschi. Victoria Scheibl, ach so verliebtes Töchterlein, ist sicher die Jüngste in der Gruppe, aber auf gutem Weg, routinierte Stammspielerin zu werden. Gerlinde Zechner legt ihre große Rolle wieder sehr treffend und passend in ihrer erfolgreichen Art an. Dieter Bommer hat wenige Auftritte als Schankkellner, diese aber gestaltet er bekannt impulsiv und engagiert! Willi Zachbauer, der alte Theaterhase, gestaltet auch seine Nebenrolle heuer verlässlich und gut wie immer. Franz Gruber vermittelt als Straßenkehrer Schläue und die Erkenntnis, dass mit einem guten Schluck die Arbeit nicht gar so staubig wirkt. Wolfgang Loiperdinger (Polizeiinspektor) und Markus Gruber (Schutzmann) gelingt es im dritten Akt mit vollem Einsatz und vereinten Kräften alle Missverständnisse aufzuklären. Gunther Boennecken führt als Straßenmusikant ein, kommentiert launig und witzig und überbrückt so auch manchen Umbau originell.

Zwei Zusatztermine wegen großer Nachfrage

Obmann Willi Webersberger (prima Bühnenaufbau und Technik!) freut sich mit Recht, dass nach den angebotenen Spielterminen zwei Zusatztermine nötig wurden, der großen Nachfrage wegen! Unter Lisa Hanöffners Regie konnte in diesem langen Stück die Theatergruppe Moosdorf wieder Leistungen zeigen, zu denen man gratulieren muss! Zumal – auch wenn es nur ein Detail sein mag – jederzeit so deutlich gesprochen wurde, dass selbst bei hektischen Wortwechseln alles gut zu verstehen war!

Josef Gerauer

Josef Gerauer ist unser Volksschuldirektor außer Dienst und bei den Moosdorfer Medien kümmert er sich ehrenamtlich um die Vereinsthemen.

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