Und jetzt? Ein schwieriger Moment – auch für uns…

Liebe Moosdorferinnen und Moosdorfer, auch für uns ist es nicht leicht in diesen Zeiten, immer die richtigen Worte oder Themen für moosdorf.net zu finden. Und wir haben lange überlegt, ob wir diesen Text schreiben und veröffentlichen sollen oder einfach abwarten. Wir bitten euch darum um Eure Hilfe und Mitwirkung. In Zweierlei Form…

Wir brauchen jetzt Eure Unterstützung – für uns in Moosdorf

Im Augenblick – und das geht uns schon seit ein paar Wochen so – sind wir sehr unentschlossen welche Geschichte gerade passt. Als im Spät-Sommer alles normal wirkte, waren wir versucht in einen normalen Posting- und Artikel-Modus zurückzukehren.

Aber alle unsere und sicher auch Eure Informationen sprachen rasch dafür, dass wir einen schwierigen Herbst und Winter bekommen werden, was die Pandemie betrifft. Und darum wollten wir nicht einfach auf „alles wieder zurück auf normal“ umstellen. Wir haben also mit vergleichsweise wenigen Meldungen versucht, ein paar ausgesuchte Moosdorfer Geschichten zu erzählen. Ohne dabei den Eindruck zu erwecken es sei alles vorbei und wir hätten alle die Pandemie hinter uns.

Und es war auch früh klar – auf Basis der Impf-Quote: Dass wir als Bezirk aber auch wir Moosdorfer*innen sicher stark betroffen sein werden in den nächsten Wochen und Monaten. Es kamen dann ja auch die Ausreise-Beschränkungen. Und jetzt akut die neuen Regelungen.

Bei jedem Artikel stellten wir uns in den letzten Wochen die Frage: Geht das jetzt? Kann man den Radlerkönig machen? Was ist mit dem von uns geplanten Sommer-Rückblick – wir wollten die Fotoserie vom Ferienprogramm gerne als Rückblick veröffentlichen und auch vom Beach Volleyball. Oder verbietet der Ernst der Lage das aktuell? Helfen euch solche „schönen“ Artikel durch komplexe Zeiten, wenn wir solche Erinnerungen teilen? Oder sollen wir es besser lassen – zum Beispiel mit Blick auf die vielen Erkrankungen auch bei uns im Ort. Verstärken wir mit solchen Geschichten nicht sogar den Eindruck: Man muss sich keine Sorgen mehr machen – was leider ja nicht stimmt.

Sollen wir vielleicht wieder mehr Covid-Updates machen – obwohl wir das Gefühl haben (wenn es nicht ganz konkret um Moosdorf geht) das eigentlich alle die, die es wollen auch so schon wissen wie es ist. Und auch wissen was zu tun ist. Denn im Grunde wiederholen wir dann ja nur, was überall zu lesen und zu hören ist. Was Ärzte und Experten sagen.

Sollen wir versuchen zum testen und zum impfen zu motivieren? Um es an dieser Stelle zu sagen: Wir sind selbst geimpft und werden auch den Booster machen sobald das von den Zeiten her angeraten ist. Dennoch testen wir uns regelmäßig, weil wir – in einem Bezirk mit vielen Ungeimpften – niemanden anstecken wollen, mit dem wir zusammenkommen. Weder privat noch öffentlich. Denn es war ja immer klar, dass eine Impfung weder zu 100% vor einer Ansteckung schützen kann (aber natürlich bei den meisten Menschen vor einem schweren Verlauf) und dass auch eine Geimpfter ansteckend sein kann.

Wir hätten auch von unseren Nebenwirkungen nach der Impfung berichten können – beim einen alles unproblematisch. Beim anderen deutlich spürbar. Aber natürlich nichts im Vergleich zu einer Covid-Erkrankung. Und nach ein paar Tagen vorbei.

Sollten wir nochmal erklären, wie das mit dem Thema „Langzeit-Nebenwirkungen“ einer Impfung gemeint ist? Das es eben nicht so ist, dass man das erst Jahre später merkt. Sondern es bedeutet: Nebenwirkungen hat man wenn, dann sehr direkt. „Langzeit“ würde bedeuten, dass diese längere Zeit nicht abklingen. Was wiederum bedeutet: die Ärzte und Experten wissen sehr wohl, welche „Langzeit-Nebenwirkungen“ es gibt. Wer will kann das überall erfahren – aber ist es sinnvoll wenn auch wir über solche Missverständnisse berichten?

Bei der letzten Welle war es einfacher: Es ging vor allem darum zu sagen was passiert, was zu tun ist, um sich zu schützen. Wir konnten mit Sondersendungen bis hin zur virtuellen Dorfweihnacht informieren und unterhalten. Wir waren alle in eine Situation geraten in der wir nur einfach zusammenhalten konnten. Aber aktuell ist der Unterschied: Fast jeder und jede aus Moosdorf hat es selbst in der Hand, was passiert. Und was man dazu öffentlich sagt, wird von der einen oder anderen Seite in die eine oder andere Richtung interpretiert und rasch auch „verurteilt“. Und gerade bei Moosdorf.net war das von Anfang an wichtig: Wir wollen das Positive bei uns im Ort zeigen und nach vorne bringen. Das Tolle an Moosdorf und seinen Menschen. Denn auf diese Menschen kommt es an. Das gilt heute mehr denn je, seid wir diesen Slogan 2013 mit Moosdorf.net eingeführt haben.

Was ist der richtige Weg? Wir wollen nicht spalten. Wir wollen nicht verurteilen. Wir wollen die Moosdorfer Geschichten erzählen. Wir wollen uns sinnvoll und nutzbringend im Ort engagieren mit dieser ehrenamtliche Arbeit. Aber: Das geht derzeit nicht ohne über Covid und all die Dinge zu sprechen, die damit zusammenhängen. So wie man niemanden treffen kann, nirgends hingehen kann ohne auch darüber zu sprechen. Es fällt uns zum ersten Mal seit wir Moosdorf.net machen nicht leicht diese Frage zu beantworten: Was hilft euch, wenn wir darüber berichten? Darum würde uns eure Meinung interessieren. Schreibt uns hier gerne per Mail (Kommentare geht natürlich auch) an moosdorf@netproducer.de

Was ist Eure Meinung? Was ist Euer Rat? Das wäre das eine worum wir euch bitten.

Das zweite: Wir haben in diesen Tagen in Interview gehört, dass wir sehr beeindruckend, ehrlich und offen fanden. Wenn ihr mögt – vielleicht habt ihr den Mut es euch auch anzuhören. Hier der Link dazu…

https://radiothek.orf.at/oe1/20211113/657137/1636802116000

Danke schon an dieser Stelle für Eure Unterstützung und Mithilfe in dieser für uns so komplexen Frage.

Barbara & Christian

Moosdorf Live

Mein Name ist Christian Spanik. Ich bin der Moosdorfer Dorfchronist und verantwortlich für Inhalte und Konzepte der Moosdorfer Gemeindemedien wie Moosdorfer Bote, Moosdorf Live auf Facebook und Moosdorf Live im Internet unter der Adresse www.moosdorf.net

6 Antworten

  1. Elisabeth Wolfersberger sagt:

    Liebe Barbara, lieber Christian, soeben habe ich euren Artikel gelesen und möchte dazu ein paar Worte schreiben. Ich finde dass trotz dieser schlimmen Zeit auch über erfreuliche Sachen berichtet und geschrieben gehört. Es gibt, gegenüber früherer Zeiten, ja leider nicht mehr sehr Vieles. Aber über die paar Veranstaltungen, die man abhalten konnte berichtet bitte und dokumentiert auch an Hand der Fotos die euch zur Verfügung gestellt wurden. Es tut gut wenn man auch wieder Positives zu sehen und zu hören bekommt.

    • Moosdorf Live sagt:

      Liebe Elisabeth,
      vielen Dank für Deine Gedanken. Wir sind – um ehrlich zu sein – gerade recht überwältigt von der Vielzahl der Stimmen, Gedanken und Ideen, die bei uns ankommen. Und die Bandbreite ist groß. Am meisten gefällt uns im Moment, dass alles positiv und freundlich ist. Das ist schon mal an sich ganz großartig. Wir werden die nächsten Tage abwarten und dann auf Basis all der Gedanken überlegen, wie wir die Dinge am besten und im Sinne der Moosdorferinnen und Moosdorfer umsetzen!
      Liebe Grüße und bleibt gesund!

  2. Edith und Rudolf Argauer sagt:

    Liebe Barbara , Lieber Christian ,
    Hört sich ja fast an wie ein Hilferuf , ist aber gar nicht nötig,
    Zuerst einmal ein so tolles Team , das professionell und mit Engagement jahrelang die Belange der Gemeinde derart intensiv begleitet sollte vor den Vorhang!
    Also Applaus!!
    Auf eure Frage wie es weitergehen soll ?
    So
    Ganz einfach nicht in die Betroffenheitsgesellschaft einstimmen sondern:
    Das Dorfleben gehrt weiter , mit allen Höhen und Tiefen und Merkwürdigkeiten und tragischen und fröhlichen Dingen geht weiter , somit auch die Geschichte , die ja auch aus bekanntlich mit seltsamen , tragischen und lustigen Ereignissen besteht.
    Das Leben geht weiter .
    Impfskeptiker und weitere Gedankenschwurbler von der Notwendigkeit eines eines Selbstschutzes überzeugen und an die Verantwortung an die Mitmenschen erinnern , ist sehr notwendig .
    Gerade die von diesen Leuten eingeforderte Freiheit und persönliche Meinungs – und Handlungsfreiheit scheint mir gerade durch diesen Personenkreis besonderes gefährdet.
    Anders rum :Auf Kosten der Anderen sollte man nichts durchsetzen.
    Fazit: Berichtet über alles nicht nur Ernstes sondern auch Heiteres aus unserer Gesellschaft so wie es das Leben bietet.
    Als Beweis dafür :
    Meine Edith wurde nun auch in den Künstlerkreis der “ art bv berchtoldvilla “ aufgenommen und kann dort in Zukunft mit zwei Vitrinen in der Stadt Salzburg präsentieren.

    PS.: Tragen wir das , was uns die Zeit serviert mit der nötigen Umsicht und verlieren nicht den Humor und das Gefühl für die Mitmenschen
    Glück Auf !

    • Moosdorf Live sagt:

      Liebe Edith, lieber Rudi,
      da habt ihr wohl recht. Es gehört irgendwie alles zusammen. Von Spaß und Spannung bis hin zu Information und manchmal auch ein wenig Traurigkeit. Insofern ist das ein guter Ansatz, den Ihr da liefert. Danke Euch dafür. Und natürlich für das Lob!

  3. Sonja Berer sagt:

    Als dem ganzen Wahnsinn kritisch gegenüber stehend, sehe ich mich jetzt doch aufgefordert, auch meine Meinung dazu kundzutun.
    Ihr schreibt, ihr wollt nicht spalten, ihr wollt nicht verurteilen. Aber genau das tut ihr. Eure persönliche Meinung ist sehr stark zwischen den Zeilen zu lesen, wenn auch unaufgeregt und unauffällig. Und doch ist der ganze Text voll davon.
    Ihr schreibt, ihr HÄTTET von euren Impfnebenwirkungen schreiben können – aber das tut ihr ja eh!
    Man kann doch nicht allgemein eine Covid Erkrankung als Vergleich zu einer Impfnebenwirkung
    hernehmen. Es gibt sehr schwere Covid Verläufe, aber halt auch solche ohne Symptome.
    Das gleiche gilt für die „Langzeit-Nebenwirkungen“ einer Impfung. Gibt es denn mittlerweile Studien über „Langzeit-Nebenwirkungen“ dieser Impfung? Weis denn nach einem Jahr impfen schon irgendwer, wie sich die Impfung in Jahren auswirken könnte?
    Ebenso der Link für das Interview, ja ich hatte den Mut reinzuhören, ich kannte es, war eh schon in allen „wichtigen Medien“
    Ist das ein objektiver und uneinvorgenommener Text? Für mich leider nicht. Es gibt so viele Wahrheiten zu diesem Thema, wie es Menschen gibt. Manche Wahrheiten sind sich ähnlicher und manche eben nicht. Und jeder darf seine Wahrheit haben. Aber wenn öffentlich, dann bitte objektiv.

    • Moosdorf Live sagt:

      Hallo Sonja,
      danke für Deinen Kommentar. Wie du richtig sagst, schreiben wir unaufgeregt und das – wie Du sicher gesehen hast – ohne Schuldzuweisung. Das meinen wir mit „wir wollen nicht spalten und nicht verurteilen.“ Das tun wir auch in dem Artikel nicht. Wenn wir sagen, wir hätten über unsere Nebenwirkungen schreiben können, dann meinen wir nicht den einen Satz in diesem Artikel (der wohlgemerkt in beide Richtungen geht – nämlich mit und ohne Nebenwirkung), sondern wir überlegten: Sollten wir das Thema als persönlichen Bericht zu einem Artikel machen. Das haben wir nicht getan. Und ich persönlich kann natürlich für mich und an dieser Stelle auch öffentlich sagen: Mir sind die Nebenwirkungen die ich für einige Tage hatte lieber als eine Covid-Erkrankung. Von deren Gesamtwirkung und Langzeitwirkung wir leider übrigens wirklich nicht viel wissen. Und ich schreibe auch explizit von einer Covid-Erkrankung, nicht von einer Infektion. Das Thema „Langzeitwirkung“ und was darunter im Kontext von Impfung zu verstehen ist haben wir im Artikel kurz beschrieben. Und dass dieses Missverständnis von „Langzeit“ zu Problemen führt. Denn ja: Es gibt diese Studien zur „Langzeitwirkung“ – aber dabei geht es eben um die Art von Langzeitwirkung, die bei Impfungen das Thema ist: Sehr rasch nach der Impfung auftretend und dann leider lange anhaltend. Denn es handelt sich hier ja um eine Impfung und nicht um die Erkrankung. Wir haben anhand dieses Beispieles gefragt: Sollen wir solche Dinge auf Moosdorf.net auch erklären. Obwohl sie ja an vielen Stellen zu lesen sind. Das haben wir bisher bewusst nicht getan.
      Aber ja: Klar ist auch – und das ist auch kein Geheimnis in Moosdorf – dass wir eine Haltung zu all dem haben. Aber davon wollen wir uns bei der Auswahl der Artikel hier nicht leiten lassen. Und haben das bisher auch nicht getan. Du schreibst: „Es gibt viele Wahrheiten“. Das sehen wir wirklich anders. Aber es gibt Meinungen und Interpretationen. Und noch eine letzte Anmerkung – denn dieser Artikel und das Kommentarfeld dazu soll explizit nicht zum Austausch über Covid und Meinungen und Interpretationen dienen: Dein Kommentar ist vor allem ein Statement zu dem Thema Covid und wie Du das siehst. Aber die Frage die wir stellten war ja eine andere: Die Frage war, wie wir über Moosdorf berichten sollen. Welche Geschichten in so bewegten Zeiten wirklich Sinn machen. Was Ihr gerne lesen wollt und was euch weiter hilft. Wir haben schon erfreulich viele konstruktive Rückmeldungen und Gedanken dazu bekommen. Auch der Teil Deines Kommentares, der im weitesten Sinne damit zu tun hat, wird darum hier in diesen Überlegungen seinen Platz finden. Dafür nochmal Dankeschön.
      Für Dich und die Deinen wünschen wir alles Gute und bleibt gesund.

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