„Falsch“ oder richtig? Das Moosdorf-Ergebnis zur Wahl des Bundespräsidenten

Zur Information; dies sind die Moosdorfer Wahlergebnisse der Wahl zum Bundespräsidenten. Aber: die Zahlen zu Moosdorf die ihr hier lest, sind sozusagen „falsch“. Aber das völlig korrekterweise! Aber aufgrund der Nachfragen wollen wir hier nochmal zeigen warum unsere Meldung korrekt war.


Wir hatten gestern schon an dieser Stelle geschrieben: „Das Moosdorfer Ergebnis ist allerdings – trotz der abgegebenen Briefwahlstimmen die hier nicht berücksichtigt sind – damit endgültig, da die Briefwahlstimmen in Braunau ausgezählt werden.“ In Wien und dann auch in Moosdorf ergab sich aber dann eine Diskussion über scheinbar „unterschiedliche“ Ergebnisse. Das wollen wir – aufgrund der Mails und Rückfragen bei uns hier auch nochmal am Beispiel Moosdorf aufklären. Es gab in Moosdorf 130 Briefwahlstimmen. Diese werden aber nicht mehr ins Moosdorfer-Ergebnis gerechnet. Insofern ist das Ergebnis der in Moosdorf (in den beiden Sprengeln Moosdorf und Hackenbuch) abgegebenen Wahlstimmen zur Wahl des Bundespräsidenten auch unser Endergebnis und damit korrekt.Wenngleich das eigentliche Moosdorfer Ergebnis durch die abgegebenen 130 Wahlkarten leicht anders sein könnte. Allerdings nicht entscheidend anders.

Ergebnis zur Wahl des Bundespräsidenten in der GEMEINDE MOOSDORF (GESAMT ohne Wahlkarten)

Wahlurne zur Wahl des Bundespräsidenten in MoosdorfWahlberechtigt: 1257
Wahlkarten: 130 (Im Moosdorfer Ergebnis nicht berücksichtigt!)
Abgegebene: 765 (71,2%)

Norbert Hofer                 429 (59,2%)
Alexander v.d. Bellen    296 (40,8%)

Übrigens: es gab insgesamt in Moosdorf (inkl. Hackenbuch) 40 (5,2%) ungültige Stimmen und 725 (94,8%) gültige Stimm-Abgaben. Die Wahlbeteiligung in Moosdorf ist mit 60,86 % nur unwesentlich höher als beim ersten Wahlgang, wo 60,78% der stimmberechtigten Moosdorfer zur Wahl gingen. Hier gingen wir gestern nach ersten Meldungen noch von deutliche höheren Zahlen in Moosdorf aus.

Warum unser gemeldetes Moosdorfer Ergebnis „falsch“ ist…

Stimmt-Moosdorf-Ergebnis„Warum gab es unterschiedliche Ergebnisse zwischen ORF und dem Bundesministerium für Inneres?“ Diese Frage wurde uns gestern mehrfach online und sogar telefonisch gestellt. Und „Stimmt eigentlich das Moosdorfer Ergebnis?“ Und das brachte uns zu der Erkenntnis, dass unser gemeldetes Moosdorfer Wahlergebnis sozusagen auch „falsch“ und dennoch richtig ist. Und dass wir heute darauf nochmal eingehen sollten.

Zu den Fakten: Auf der Seite des Bundesinnenministeriums gab es ein anderes Wahlergebnis zu sehen, als in den Hochrechnungen des ORF. Das sorgte eben auch bei uns in Moosdorf für die eine oder andere Diskussion in Sachen „…geht da alles mit rechten Dingen zu bei der Wahl des Bundespräsidenten?“

Die Antwort ist aber im Grunde sehr einfach: das BMI hat Zahlen veröffentlicht die nur auf Basis der ausgezählten Stimmen entstanden sind. Und das waren nur die Stimmen an den Wahlurnen. Die über 700.000 Wahlkarten sind dabei noch nicht berücksichtigt worden. Der ORF hingegen hat – auf Basis mathematischer Formeln – eben eine Hochrechnung veröffentlicht – also eine Vorhersage des Wahlergebnisses. Dabei wurde die Prognose der Wahlkarten bereits eingerechnet. Es konnte dabei leicht der Eindruck entstehen, der Sender stellt einen Kandidaten wieder besseres Wissen schlechter oder besser dar. Das ist aber nicht der Fall. Es ging in dem einen Fall um die Zahlen aus dem aktuellen Ergebnis ohne Briefwahl (also die reine Auszählung der Urnenstimmen) und in dem anderen Fall um eine Hochrechnung (Stimmkarten Auszählung plus Prognose der Briefwahl). Bei der Menge der Wahlkarten und der Knappheit des Ergebnisses war das plötzlich auch wirklich relevant, wie der Abend zeigen sollte. Und obwohl in dieser Prognose ein Kandiadat um einige tausende Stimmen vorne lag, betonten die Kollegen vom ORF immer wieder, dass der Ausgang der Wahl offen ist. Dennoch hat das offenbar bei einigen Wählern zur Verwirrung beigetragen.

Eben wegen der Wahlkarten stimmt auch unser gemeldetes Moosdorf-Ergebnis nicht wirklich: In Moosdorf würde das finale Ergebnis ebenfalls anders sein, wenn die 130 Stimmkarten nachträglich dem amtlichen Endergebnis in Moosdorf zugeschlagen würden. „Das wird aber nachträglich nicht mehr gemacht. Ausgezählt werden alle Briefwahlstimmen im Bezirk und nicht auf der Gemeinde.“, erklärt uns Amtsleiter Thomas Österbauer. Also in Braunau. Der Grund dafür: gerade in kleineren Gemeinden wäre sonst, wen nur wenige Stimmen per Briefwahl abgegeben werden, ggf. das Wahlgeheimnis gefährdet. Darum war unser gestriges Moosdorf-Ergebnis sozusagen richtig und falsch zugleich. Es ist richtig, wenn man nur die an den Urnen abgegebenen Stimmen betrachtet. Es ist falsch, wenn man denkt, die Briefwähler aus Moosdorf wären hier berücksichtigt. Das sind sie nicht. Damit hier keine Verwirrung entsteht wollten wir das auch hier nochmal klar stellen.

Zur Erklärung hier noch mal ein Auszug aus einer aktuellen ORF-Meldung:

„Auf den ersten Blick scheint alles klar: Nach dem vorläufigen Endergebnis von Sonntagabend hat Norbert Hofer (FPÖ) die Wahl gewonnen. Er kommt auf 51,9 Prozent der Stimmen. Alexander Van der Bellen, Ex-Parteichef der Grünen, hingegen nur auf 48,1 Prozent.

Allerdings fehlen in dieser Rechnung die Stimmen der Wahlkartenwähler. Über 885.000 Wähler haben eine Wahlkarte beantragt. Über 700.000 haben davon auch tatsächlich per Briefwahl gewählt – das entspricht der Zahl der Wahlberechtigten in den Bundesländern Burgenland und Kärnten. Und wegen dieser hohen Zahl kann sich das Ergebnis heute durch die Auszählung der Wahlkarten noch drehen. Hochrechnungen des SORA Instituts, das für den ORF arbeitet, sehen Van der Bellen nach der Auszählung der Wahlkarten vorne, andere Hochrechner hingegen Hofer.“

aktuelle ORF-Meldung

Im Nachhinein wäre es sicher sinnvoll beim ORF gewesen auf diesen Unterschied deutlich und immer wieder hinzuweisen. Allerdings ist nicht damit zu rechnen gewesen, dass aus dieser eigentlich bekannten Tatsache, eine Diskussion entsteht. Zumal der Unterschied zwischen einer Prognose und einer Auszählung ja erstmal auf der Hand liegt. Wir sind froh, dass wir bei Moosdorf.net immer wieder gesagt haben, dass die Briefwahlstimmen nicht berücksichtigt sind. Aber dennoch unser Ergebnis das amtliche Moosdorfer Ergebnis ist. Durch den Zeitpunkt der Veröffentlichung bei allen Medien (wir haben um 17h02 veröffentlicht) hat die Meldung – egal ob Ergebnis oder Hochrechnung – aber auch keinen Einfluss mehr auf den Wahlausgang. Auch nicht mehr auf die Briefwähler – auch die müssen da bereits abgegeben haben.

Weitere interessante Vergleichszahlen zu Moosdorf

Weitere interessante Vergleichszahlen zu unserer Gemeinde in Sachen Wahl des Bundespräsidenten auf der Ebene Nachbargemeinden, Bezirk und Land gibt es hier. Aber auch hier gilt das für Moosdorf gesagte!

Amtliches Ergebnis (ohne Wahlkarten und Prognose!)

Im Bezirk Braunau (in Klammern immer die Moosdorf Werte)

Norbert Hofer 61,7% (59,2%)
Alexander v.d. Bellen 38,3% (40,8%)

In Oberösterreich (in Klammern immer die Moosdorf Werte)

Norbert Hofer 50,7% (59,2%)
Alexander v.d. Bellen 49,3% (40,8%)

Nachbargemeinden in Oberösterreich:

Auch hier findet ihr in Klammern immer den Vergleich zu Moosdorf.

Feldkirchen b.M.

Norbert Hofer 70,7%% (59,2%)
Alexander v.d. Bellen 29,3% (40,8%)

Eggelsberg

Norbert Hofer 62,3%% (59,2%)
Alexander v.d. Bellen 37,7% (40,8%)

Haigermoos

Norbert Hofer 57,3%% (59,2%)
Alexander v.d. Bellen 42,7% (40,8%)

Ergebnis andere Bundesländer

Salzburg (Gesamt)

Norbert Hofer 55,1%% (59,2%)
Alexander v.d. Bellen 44,9% (40,8%)

Salzburg Stadt

Norbert Hofer 43,5%% (59,2%)
Alexander v.d. Bellen 56,5% (40,8%)

Moosdorf Live

Mein Name ist Christian Spanik. Ich bin der Moosdorfer Dorfchronist und verantwortlich für Inhalte und Konzepte der Moosdorfer Gemeindemedien wie Moosdorfer Bote, Moosdorf Live auf Facebook und Moosdorf Live im Internet unter der Adresse www.moosdorf.net

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