Das Weihnachsgefühl in Moosdorf

Dorfweihnacht_Event_013_4kZuerst ein Eingeständnis: es sind nicht die besten Fotos, die wir hier bisher auf Moosdorf Live eingestellt haben. Die Lichtverhältnisse machten es einem schwer: ohne Blitz verwischten viele Aufnahmen, mit Blitz erschreckte man die Besucher und hatte auch noch mit dem Rauch der Feuerkörbe zu rechnen, der sozusagen zurückblitzte. Aber ganz ehrlich: kein Foto kann die Stimmung auch nur annähernd einfangen, die dieser kleine und bewusst einfache Event in sich trägt. Und darum zunächst ein herzliches Dankeschön an alle die sich aktiv – egal ob öffentlich sichtbar oder im Hintergrund werkelnd – für diesen Event auch in diesem Jahr wieder ins Zeug gelegt haben. Die Vorarbeit ist nicht zu unterschätzen, der Streß, wenn manches einfach nicht so funktionieren will, wie es vor 20 Minuten noch funktioniert hat ist groß. Dann dennoch die Kraft zu haben sowas durchzuziehen ist bewundernswert.

Die Dorfweihnacht: Ein kleines Stück Frieden

Dorfweihnacht_Event_036_4k

Und das im Laufe des Abends dieses kleine Stück Frieden einkehrte, dass man sich zu Weihnachten so herbeiwünscht, ist den Machern zu verdanken: von Musikern und Vortragenden bis hin zur Dorfmobilmannschaft und der Familie Wallner.

Dorfweihnacht_Event_021_4kUnd keinesfalls unerwähnt sollte der neue Thurmhofwirt Thomas mit seiner Mannschaft bleiben: von der Küche, in der Michi gemeinsam mit einer Helferin werkelte bis zur Geschwindigkeit in der Essen und trinken trotz des hoffnungslos überfüllten Lokals an diesem Abend zu den Gästen kam – das war ein hervorragender Auftakt.

Von der spontanen Idee zum Erfolgsmodell

Dorfweihnacht_Event_019_4k

Aber fangen wir am Anfang an, bei dieser kleinen Weihnachtsgeschichte: entstanden aus einer spontanen Idee beim Kulturstammtisch vor zwei Jahren, ist nun ein Event geworden der- vorsichtig geschätzt – etwa ein drittel mehr Besucher hatte als bei seiner Premiere.

Dorfweihnacht_Event_044_4kViele Familien waren gemeinsam gekommen und auch so manche Gesichter, die wir bisher noch gar nicht oft in Moosdorf gesehen haben waren dabei. Schön, dass die Dorfweihnacht auch so manchen Neu-Moosdorfer angezogen hat. Die Feuerkörbe von Siegfried Wähner faszinierten nicht nur die kleinen Besucher, sondern tauchten den Hof in ein ganz eigenes Licht. Und die Sängerinnen und Sänger kämpften tapfer gegen den Rauch an – genau wie die Fotografen. Aber so ist das nun mal, wenn man sowas organisiert. Jeder nimmt sich etwas zurück, damit zum Schluß für alle aus allen Elementen die Stimmung entstehen kann, die diesen Abend so bemerkenswert macht.

Dorfweihnacht_Event_040_4kUnd das Ergebnis sprach für sich. Man stand in Grüppchen zusammen, traf Bekannte die man schon länger nicht mehr gesehen hatte. Die einen lauschten den Vorträgen oder der Musik, die anderen nutzen die Chance zum Gespräch. Und genau darum geht es den Machern dieser Veranstaltung.

Und das Wallner senior, trotz seines Unfalles vor ein paar Tagen, mit Unterstützung eines Rollators kam, aber dennoch es sich nicht nehmen ließ bei der Dorfweihnacht dabei zu sein, das freute nicht nur die Familie, sondern auch viele Freunde und Bekannte.

„Man soll zusammenkommen, man soll ins Gespräch kommen. Ein, zwei Stündchen sich Zeit nehmen für die anderen.“

Wolfgang Wallner; Initiator der Dorfweihnacht

Josef Gerauer – der Dorfgeschichtenerzähler

Dorfweihnacht_Event_008_4k

Josef Gerauer, Volksschuldirektor außer Dienst, hatte neben einigen Gedichten eine wunderbar komische und gleichzeitig schöne Weihnachtsgeschichte geschrieben, in der das Dorfmobil eine zentrale Rolle am Weihnachtsabend spielt. Aber auch wenn die vorgetragene Geschichte frei erfunden war – sie basiert doch auf so manchen realen Erlebnissen, die die Dorfmobilisten mit ihrem Fahrzeug so haben. „Schade, dass man es herunten nicht besser verstehen konnte…“, sagte Hansi Loiperdinger mir danach. „Die Geschichte ist so großartig – die kann einen wirklich zu Tränen rühren…“ Ja, der Josef hatte es von allen Künstlern des Abends wohl am schwersten. Die Tonanlage machte nicht immer, was sie sollte und die dicken Jacken der Besucher taten ihr übriges in Sachen ungewollter Schalldämmung. Aber keine Sorge: für alle die es nicht so gut hören konnten. Gemeinsam mit Josef arbeiten wir gerade bei Moosdorf Live schon an einer Lösung, dass doch alle diese Geschichte noch in Gänze erzählt bekommen. Lasst euch überraschen: am 24.12 ist ja Weihnachten 😉

Vom Keks zur Fahrerausbildung

Dorfweihnacht_Event_003_4kApropos Dorfmobil: Die Dorfmobil-Mannschaft freut sich über ein Rekord-Ergebnis von über 700 Euro. Klar: da muss noch abgezogen werden, was eingekauft wurde. Aber der Reinerlös für die Vereinskasse ist Geld das insbesondere in die Ausbildung der ehrenamtlichen Fahrer gesteckt werden soll. Sicherheitstraining und Co wollen bezahlt sein. Aber für dieses Rekordergebnis wurde im Vorfeld viel organisiert: Glühwein, Glühmost und Kinderpunsch wurden vorbereitet. Dazu viel ehrenamtliche Zeit verwendet für das Kekse backen und Lebkuchen machen – Dinge die genauso für den guten Zweck verkauft wurden, wie die selbst bestrichenen Brote. Und die Dorfmobilchefin und ihre Kassiererin bekamen vom neuen Thurmhof Wirt das okay die Kekspakerl die noch nicht verkauft wurden auch noch später im Lokal anzubieten. Und siehe da: dem geballten Charme der beiden Damen konnte keiner widerstehen. Und so sorgt in Moosdorf das Kekse backen für noch bessere Fahrsicherheit. Das muss uns erstmal einer nachmachen…

„Wir haben auf jeden Fall für das Dorfmobil durch den Verkauf von Essen und trinken rund 30% mehr eingenommen als vor einem Jahr. Das ist Geld, dass wir in die Ausbildung der Fahrer stecken können oder auch in wichige Anschaffungen die der Verein braucht.“

Barbara Zimmermann; Obfrau Moosdorf macht mobil

Dorfweihnacht_Event_023_4kUnd es ist vielleicht nur eine Geschichte am Rande, aber ich finde sie erzählenswert, dass da am Glühweinstand auch einer stand, der nun schon die Hälfte seines Lebens mit seinem Kreuz zu kämpfen hat. Und dennoch sagt: ich mach da mit beim Ausschank, auch wenn das zwei oder drei Stunden stehen heisst. „Ich lass mir doch von meinem Kreuz den Spaß nicht nehmen da aktiv dabei zu sein…“, so spricht der Rüdigher (ja, der mit h) und trinkt nach getaner Arbeit noch mit seiner Frau – die auch den ganzen Abend am Stand Dienst gemacht hat – noch ein Schluckerl und geht dann zufrieden heim.

Musiker und Sänger – das gehört einfach dazu!

Dorfweihnacht_Event_022_4kDie Musik und ich: ihr kennt das leidige Thema der völligen Unmusikalität eures Dorfchronisten. Und es gibt ja schon einige Opfer im Dorf, die mich mal zwangsweise haben singen hören müssen (wenn man das überhaupt so nennen kann). Das sind Mensche die wirklich wissen, dass es besser ist, wenn ich mich in Sachen Musik zurückhalte. Also sage ich lieber einfach nur wie es mir ging bei den Musikteilen im Thurmhof. Von den Sängerinnen, dem Singkreis über die Musiker – es war toll euch zuzuhören. Anders kann ich das nicht ausdrücken. Es war eisekalt auf den Balkonen und Treppen, der Rauch zog nach oben – aber nichts davon hat euch aus dem Konzept gebracht. Das ist sicher ein Stück Professionalität – aber vielleicht auch ein bisschen die Idee von Weihnachten. Anderen etwas schönes anzubieten. Auch wenn es einen selbst grad arg friert, der Rauch die Augen tränen lässt – oder ein kleines Hoppala unten bei den kleineren Gästen ein lautstarkes Echo auslöste, dass nicht so ganz zur feierlichen Musik gepasst hat 😉 

Dorfweihnacht_Event_007_4kAber gesagt sein muss auch: als am Schluß der Andachts Jodler gesungen wurde und die Sängerinnen Christine, Ingrid und Romana mitten im Lied an den Singkreis übergaben, der wie ein Echo das Lied fortführte – da wurde es ganz still im Thurmhof. Und da spätestens war es bei allen da: das Weihnachsgefühl in Moosdorf. Und der dann aufbrandende Schluss-Applaus für die Akteure (und es ist nun wahrlich nicht einfach mit Bechern und Keksen in der Hand und auch noch Handschuhen dazu Applaus zu spenden) der machte klar: das war eine tolle Einstimmung auf die anstehenden Festtage.

Und der neue Wirt?

Dorfweihnacht_Event_017_4kUnd dann stürmten alle wie ein Mann den Thurmhof. Ganz ehrlich: als ich die Speisekarte am Abend bevor es losging zum ersten Mal sah, dachte ich mir: Das ist aber mutig. Hatte Thomas doch im Vorfeld zu mir gesagt: „Da wird so ein Ansturm sein an dem Abend, da können wir nur ein kleines Angebot machen.“ Danach sah die Karte aber nun nicht gerade aus. Mehrere Gerichte, Nachspeisen und Vorspeisen – geschickt zusammengestellt und dann in atemberaubender Geschwindigkeit bei den Gästen. Thomas selbst zeichnet für den überaus freundlichen und schnellen Service verantwortlich. In der Küche ist es die Michi, die diese Karte nicht nur aufgeschrieben, sondern auch wirklich umgesetzt hat. Und ich habe mit vielen die da waren gesprochen, die genauso staunten wie ich. Nicht nur schnell war das Essen – trotz des enormen Ansturms innerhalb weniger Minuten. Es sah auch toll aus und es schmeckte auch denen in Moosdorf, von denen ich weiß, dass sie einen feinen Gaumen haben. Also: ein Start nach Maß, wäre erstmal mein Resümée. „Vom Wein versteht er was – aber auch alles andere hat perfekt gepaßt..:“, sagt mir Hubert Kainz zu späterer Stunde. Und alle am Tisch des Singkreises nicken dazu.

Fazit: Zwei Wünsche ans Christkind

Ihr habt es schon gemerkt: es war ein sehr persönlicher und auch langer Artikel. Und ich danke für die Geduld all derer, die bis hierher gelesen haben. Aber ich finde das haben die Macher wirklich verdient. Und wenn ich es schon nicht hinkriege in Bildern die Stimmung festzuhalten, so hat hoffentlich ein Stück der Text geholfen zu verstehen, wie es vor Ort war und warum ich persönlich zwei Wünsche ans Christkind habe: Zum einen: das alle die diesmal aktiv dabei waren, auch nächstes Jahr wieder mitmachen können. Denn die Dorfweihnacht in genau dieser Art würde fehlen, wenn wir sie nicht hätten. Und zum anderen: eine etwas stärkere Tonanlage, die es vor allem Sängern und Sprechern leichter macht, die Stimmung die sie perfekt verbreiten können wirklich allen zu Gehör zu bringen.

Und ganz am Ende gibt es noch die Bildershow zur Veranstaltung. Aber egal ob ihr alles gelesen habt, mit dem ich versucht habe halbwegs in Worte zu fassen, was da geleistet wurde oder jetzt nur die Bilder anschauen wollt: wer nicht dabei war, der hat was verpasst. Also kann ich nur empfehlen: beim nächsten Mal dabei sein, wenn ihr es diesmal nicht konntet.

[slideshow_deploy id=’4693′]

Moosdorf Live

Mein Name ist Christian Spanik. Ich bin der Moosdorfer Dorfchronist und verantwortlich für Inhalte und Konzepte der Moosdorfer Gemeindemedien wie Moosdorfer Bote, Moosdorf Live auf Facebook und Moosdorf Live im Internet unter der Adresse www.moosdorf.net

2 Antworten

  1. Walter Stöckl sagt:

    Servus Christian,

    wenn die Raiffeisenbank Moosdorf einen finanziellen Beitrag zu einer bessern Tonlage leisten kann, so wende dich bitte gerne an mich.

    Walter

    • Moosdorf Live sagt:

      Hallo Walter, besten Dank für das Angebot. Zu erstmal schauen wir, bzw. die zuständigen was mit der Anlage war und dann findet sich bestimmt ein Weg. Aber vielen Dank für das Engagement für die Moosdorfer. So kennt man euch!

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert