Moosdorf von Oben: Im Heißluftballon von Vormoos übers Obere Innviertel
„Über den Wolken, muss die Freiheit wohl grenzenlos sein …!“ Ja, das dachten sich sicher auch die Drei, die da vor kurzem eine tolle Heißluftballonfahrt von Vormoos über das gesamte obere Innviertel genossen haben. Und natürlich ging es auch über Moosdorf. Einer der Drei: unser Amtsleiter a.D. Josef Bachleitner. Gemeinsam mit seinen Töchter ging er in die Luft – und hat uns tolle Fotos und einen Bericht geschickt.
Text & Fotos: Josef Bachleitner
Wenn man daran glaubt, können Träume Realität werden. So ging’s auch uns. Nachdem wir schon mehrere Ballonfahrten mit Starts an verschiedensten Orten und zu verschiedenen Jahreszeiten gemacht haben, war eigentlich ein Wunsch jahrelang offen: eine Fahrt im Heißluftballon über unsere engere Heimat mit Start in Vormoos. Aber zunächst noch etwas geschichtliches zur Einstimmung …
Die Montgolfiers
Die Brüder Montgolfier gelten als die Pioniere der Luftfahrt. Im Dezember 1782 unternahmen die beiden Brüder in Frankreich einen ersten – erfolgreichen – Versuch mit einem Ballon, der mittels von Wolle und Heu erhitzter Luft aufsteigen konnte. Die Montgolfiers waren der Ansicht, der Rauch sei das Auftriebsmittel, und bevorzugten daher stark qualmende Brennmaterialien. Daraufhin lud König Ludwig XVI. die Montgolfiers zu einer Demonstration nach Paris ein. Kurz darauf ließen die Brüder in Anwesenheit des Königs vom Schloss Versailles aus einen Heißluftballon mit drei Tieren (Hammel, Ente und Hahn) aufsteigen. Der Flug dauerte gut acht Minuten. Da die Tiere das Experiment überlebten, gab der König die Erlaubnis zu einem Aufstieg mit Menschen: Am 21. November 1783 hoben die ersten menschlichen Luftfahrer vom Boden ab. Der Flug dauerte 25 Minuten und endete erfolgreich. Die Technik hat sich in den letzten Jahren stark weiterentwickelt und verbessert. Heute zählt Ballonfahren zur sichersten Sparte aller Luftsportarten. [Quelle: Wikipedia]
Der unvergleichliche Reiz, den die Fahrt mit einem Ballon seit über 200 Jahren auf die Menschheit ausübt, ist nicht verloren gegangen. Schwebend die Luft erobern gehört wohl zu den eindrucksvollsten und unvergleichlichsten Erlebnissen, die uns die Luftfahrt bietet.
Zuerst die Vorbereitungen
Pünktlich zum vereinbarten Zeitpunkt holte uns unser Ballonfahrer Wolfgang zuhause ab. Nun mussten wir den passenden Startplatz finden. Der „leichte“ Wind war vorgegeben und der Wunsch über unseren Heimatort „Vormoos“ zu fahren stand natürlich an oberster Stelle. So blieb also dem „Chef“ gar nichts anderes übrig, als den Startplatz im „Viltz“ (östlich von Vormoos) zu bestimmen.
Gemeinsam ging’s nun an den Aufbau des Fluggerätes. Nach kurzer Zeit und anstrengender Arbeit in der abendlichen Hitze zeigte sich bald die tatsächliche Größe des Fluggerätes. 25 Meter hoch, 3.300 m³ Fassungsvermögen und ein unglaubliches, errechnetes Gewicht von rund 4 Tonnen. Dieses „Ungetüm“ soll nun durch Heißluft in die Luft gehen und uns vier auch noch „über die Wolken“ tragen, denn nur dort soll die Freiheit grenzenlos sein. Nur noch ein paar Handgriffe. Dann stand der Ballon in majestätischer Größe vor uns . „Quax“ – der Bruchpilot und Maskotchen des Ballons (oder des Fahrers) und Wolfgang waren bereit uns an Bord zu nehmen und wir konnten einen sichtigen Platz im Korb des Ballons einnehmen.
„Glück ab und gut Land“
Ein paar Augenblicke später ging’s auch schon los. Mit unheimlicher Kraft hob sich der Riese in den sommerlichen Abendhimmel. Kurz drauf half der Wind und gab die Richtung vor: West! Genau nach Wunsch über Vormoos. Wir waren in unserem Element. Fast keine Zeit um den Ballonfahrergruß „Glück ab und gut Land“ auszusprechen, wir mussten ja uns selbst und unsere Kameras in Position bringen, um ja nichts zu übersehen.
Beeindruckend. Man kennt jedes Haus, jedes Gebäude und auch die Leute, die unter uns auf sicherem Boden stehen, winken und rufen. Wir sind nicht sehr hoch – vielleicht um die 50 Meter und so können wir uns auch mit den Leuten unterhalten. „Hallo! – Servus Günther!“ Die Antwort folgt postwendend und der Ballon trägt uns über Vormoos, die Gernthale nach Moosdorf.
Auch hier ist uns alles bestens bekannt. Unsere Fahrt geht mit etwa 10 km/h in leicht nordwestlicher Richtung über das Ibmer Moor – Hackenbuch – Buch – Franking – Haigermoos – Ernsting – Ostermiething in die Ettenau wo wir nach etwa 1 1/2 Stunden Fahrt ganz ruhig uns sicher kurz vor der Salzach (Grenze) und Tittmoning landen. Eine beeindruckende Ballonfahrt, die uns wieder einmal ganz deutlich zeigt wie schön unsere Heimat – das Obere Innviertel – wirklich ist, geht leider viel zu schnell zu Ende.
Aber zum Glück gibt es ja noch eine tolle Bildergalerie …
Danke allen Feuerwehr Frauen und Männern sowie allen freiwilligen Helfern für den Einsatz in den letzten Tagen. Auch dir lieber…