A guate G´schicht: Gerhard Knoll und sein privates Hilfsprojekt

In diesen Tagen bekam unser Bürgermeister ausgesprochen netten Besuch. Gerhard Knoll kam vorbei. Ein Mann der vor drei Jahren anfing ein tolles Spendenprojekt ganz privat aufzubauen. Ein Weihnachts-Event am 23.12. im eigenen Garten mit der Möglichkeit zu spenden – für Menschen die Hilfe brauchen in unseren Gemeinden. Über 800 Euro wurden es dieses Jahr – und die gehen nach Moosdorf. Hier die ganze „guate G´schicht“.

Um es gleich vorweg zu sagen: Gerhard Knoll ist gebürtiger Geretsberger und er lebt aktuell in Eggelsberg. Aber die Geschichte, die es zu erzählen gibt passt dennoch zu Moosdorf und zu unserer Serie „A guate G´schicht“ weil Gerhard dieses Mal an Moosdorf gedacht hat. Aber der Reihe nach…

Wie das private Spendenprojekt von Gerhard Knoll entstand

Das Spendenprojekt von Gerhard Knoll: er freut sich wenn er helfen kannEs begann vor drei Jahren. Da hörte Gerhard Knoll von einem besonders schlimmen Notfall. Da stand in einer unserer Gemeinden im Bezirk – um genau zu sein in Handenberg – ein Familienvater plötzlich mit mehreren behinderten Kindern alleine da. Die Familie hatte die Mutter verloren. Ein tragischer Schicksals-Schlag. „Da muss man ja helfen, wenn man sowas hört…“ , erzählt mit Gerhard bei seinem Besuch in Moosdorf. Und so entstand die Idee zu seinem eigenen kleinen Weihnachtsevent für einen guten Zweck. „Es ist immer am 23.12., immer bei mir im Garten. Ich schicke per Whats-App, SMS oder Mail an meine Freunde und Bekannten, aber auch Vereine. Die alle kriegen dann die Info, dass es wieder soweit ist… Und dann wird es ganz schön voll bei mir im Garten.“, grinst er. Das Haus ist dann schon festlich beleuchtet, damit die Stimmung passt. Lagerfeuer, nette Menschen und ein bißchen Musik. Mehr braucht es gar nicht. Und das Ergebnis? Da kommen schon mal schnell 50 oder 60 Leute auf Brot & Speck, auf Bier & Glühmost vorbei. So entstand also das Spendenprojekt.

Ein Spendenprojekt mit einem klaren Ziel: lokal helfen

Das Spendenprojekt von Gerhard Knoll: seine Unterschrift hilft Menschen in Not„Wichtig ist bei mir, dass die Leute immer wissen, wo das Geld hingeht. Darum eben nur lokale Projekte…“ stellt Gerhard den Rahmen seiner Aktivitäten klar. Das erste war ja wie gesagt in Handenberg. Dann ging das Spendengeld – auch weil da eine persönliche Geschichte eine Rolle spielte – nach Eggelsberg. Plötzlich verstarb ein Kusin von Gerhard. Aber da gab es das Projekt ja schon: und so konnte er nicht nur persönlich, sondern auch über die Spendenaktion am 23.12. helfen. „Alles Geld was gespendet wird, geht genauso an das gedachte Engagement.“

Und wie ist das mit den Unkosten für die Veranstaltung? Sowas braucht ja Helfer und natürlich auch Waren: Wurst, Brot, Getränke müssen ja auch bezahlt werden. „Was zu bezahlen ist, dass teilen wir auf und das größere mach meistens ich, sozusagen als Spende. Aber wenn das in einer Gemeinde konkret wird, dann machen auch hier die Betriebe mit. Ob nun ein Metzger wie der Lindlbauer, ein Bäcker oder auch die Brauerei Schnaitl – die helfen da mit. Spenden also teilweise bestimmte Sachen. Und so kommt natürlich auch bei einer kleinen Gruppe von Leuten doch ein ordentliches Spenden-Ergebnis zusammen.“ erklärt uns Gerhard das Projekt. Wobei: 50 Leute im eigenen Garten – ganz so klein finden wir das gar nicht. Für einen einzigen Tag. Zum Glück muss er nicht alles alleine machen. So helfen seine Schwester, einige Freunde und Verwandte bei dem Projekt mit. „Aber das meiste ist ja die Vorbereitung – an dem Abend ist dann Selbstbedienung.“, sagt Gerhard.

Wie Gerhard Knoll und sein Spendenprojekt nach Moosdorf kamen

Wie kommt Gerhard an seine „Fälle“ bei denen er hilft? Und warum ist diesmal Moosdorf der Ort seiner guten Tat? Eigentlich ganz einfach: Gerhard hört von einem Fall, dann macht er sich schlau, ob seine Hilfe dort sinnvoll ist und dann wird seinen möglichen Besuchern und Spendern gesagt, für was diesmal gespendet werden soll. Natürlich ist es wichtig, dass er von Notfällen erfährt. „Oft ist sicher irgendwo jemand in Not – aber der traut sich halt nicht, was zu sagen. Dann kann man auch nicht helfen.“ resümiert Gerhard seine Erfahrungen.

Und wenn kein akuter Fall im Raum steht, dann sucht sich Gerhard eine Gemeinde aus unseren drei Pfarrgemeinden aus, bei der es zum Beispiel einen Geldtopf für solche schnelle und unbürokratische Hilfe gibt. „So kam er auch nach Moosdorf.“, ergänzt Bürgermeister Manfred Emersberger die Geschichte bei unserem Gespräch. „Das Spendenprojekt vom Gerhard hat diesmal über 800 Euro eingespielt – und als er mich vorher Anfang Dezember fragte, ob es in Moosdorf eine konkrete Not-Situation gäbe, da war uns aktuell keine bekannt.“, erinnert sich Manfred. Stattdessen wird das Geld jetzt genau für so einen Notfall zurückgelegt. Denn auf der Gemeinde gibt es ein eigenes kleines Sparbuch, dass eben für solche Zwecke da ist. Wenn schnell geholfen werden muss. „Und wir als Gemeinde kriegen das natürlich dann schon mit, wenn es einen Notfall gibt.“ erläutert unser Bürgermeister. Übrigens: verwaltet wird das Sparbuch von der Frau in der Gemeinde, die nicht nur in Sachen Geld die perfekte Wahl ist, sondern auch wegen ihres eigenen sozialen Engagements. Ilse Stadler hat immer einen Blick auf dieses Konto.

Und wie ist die Zukunft für das Spendenprojekt?

Und wie geht es weiter? Oder ist nach drei Jahren und drei Gemeinden Schluss? „Ich möchte das eigentlich gerne weitermachen. Aber im Prinzip soll es beschränkt bleiben auf die drei Gemeinden wo auch unser Pfarrer aktiv ist. Also Geretsberg, Eggelsberg und Moosdorf. Der Markus Klepsa begleitet mich und mein Projekt ja auch. Und natürlich weiß er auch mal einen Fall, wo Hilfe nötig ist.“ Da Gerhard mittlerweile nicht nur einzelne Besucher bei seinem kleinen Event begrüssen kann, sondern auch Vereine dabei sind, kommen da auch mal schnell größere Beträge in die Spendenkasse. „Zum Beispiel war der Plattenclub Geretsberg da. Da bin ich auch selber Mitglied. Die legen dann schon mal einen hunderter in die Sammelbüchse.“ freut sich Gerhard. Für alle die es nicht wissen: der Plattenclub ist keine Gruppe von Musikfreunden, sondern das ist der Plattenwerferverein Geretsberg. Mehr zu dieser Sportart findet ihr wenn hier hier auf den Link klickt.

Das Spendenprojekt von Gerhard Knoll: über 800 Euro für Notfälle in MoosdorfUnd so kommen also dieses Jahr die 824€ und die 50 Cent nach Moosdorf auf eben dieses Sparbuch – damit es da ist, wenn das Geld gebraucht wird. „Wenn da jemand was davon bekommt, dann sagen wir dem natürlich auch, von wem das Geld kommt.“ erläutert mir Bürgermeister Manfred Emersberger noch das weitere vorgehen. Erfährt auch Gerhard wer das Geld bekommen hat? Nicht unbedingt, sagt unser Ortschef. Denn das Spendenprojekt ist zwar öffentlich, aber ein Notfall im Zweifeslfall nicht. Natürlich kann der Begünstigste selbst zum Gerhard und seinen Spendern danke sagen. Aber wir als Gemeinde dürfen in so einem Fall natürlich keine persönlichen Daten weitergeben.

Danke an Gerhard Knoll aus Moosdorf!

Aber warum soll der Gerhard Knoll mit seinem Spendenprojekt auf ein Danke warten, wenn wir Moosdorfer das doch hier schon direkt machen können: Lieber Gerhard – egal wem das Geld in unserer Gemeinde in Not helfen wird. Wir alle sagen Dir, deinen Helfern, Unterstützern und Spendern danke für diesen großartigen Einsatz und diese besondere Weise als Christ das Thema „teilen“ und „helfen“ im Alltag zu leben. Also: ein herzliches Vergelt´s Gott!

Übrigens: A guate G´schicht wird es – weil diese Reihe so beliebt ist – ab sofort nicht mehr nur noch im Dezember geben. Denn in und um Moosdorf passiert viel gutes. Und das wollen wir würdigen. Wenn ihr also eine Geschichte wisst: meldet euch bei uns. Entweder sprecht ihr mich direkt an, schreibt eine Mail an moosdorf@netproducer,de oder sprecht unseren Josef Gerauer an, der ebenfalls für uns solche Geschichten sammelt.

Wollt ihr noch mehr aus unserer Reihe „A guate G´schicht“? Wie wäre es mit der:

A guate G´schicht: Peppi der Wanderer

Moosdorf Live

Mein Name ist Christian Spanik. Ich bin der Moosdorfer Dorfchronist und verantwortlich für Inhalte und Konzepte der Moosdorfer Gemeindemedien wie Moosdorfer Bote, Moosdorf Live auf Facebook und Moosdorf Live im Internet unter der Adresse www.moosdorf.net

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