Was war los am Freitag? Sperre der B156 in Moosdorf

Wenn man fragt, was war los am Freitag auf der B156 dann kann man sagen: Einiges. Etwas mehr als 100 Moosdorferinnen und Moosdorfer waren gekommen um klar zu machen: Die Straße sind auch wir. Es ging darum auf die Sorgen und Ängste in Moosdorf in Sachen Verkehrssicherheit und Belastung aufmerksam zu machen. Und darum gab es ein „Picknick“ mit Sicherheitshinweisen…

Wir haben hier für euch ein paar Impressionen vom B156 „Picknick“ zwischen 13 und 14h am Freitag zusammengestellt. Die Straße wurde durch diese Aktion für eine Stunde gesperrt um auf das Anliegen der Moosdorferinnen und Moosdorfer zum Thema Verkehrssicherheit und Verkehrsberuhigung aufmerksam zu machen. „Wir wollen unseren Kindern damit eine Stimme geben“ sagte Bürgermeister Manfred Emersberger im Rahmen seiner Rede.

Neben Bürgermeister Emersberger kamen auch andere Stimmen zu Wort die sich zur Sache äußerten: im Bild Fritz Kaltenegger

Weitere Ansprachen gab es von Fritz Kaltenegger und Gabi Knauseder. Seine Grüße richtete Ferdinand Tiefnig aus, der aktuell zum Zeitpunkt des Events in Urlaub war und darum durch unseren Bürgermeister Manfred Emersberger grüßen ließ.

20 Jahre – ein langer Weg auf dem Weg zu mehr Sicherheit

Die Stunde bestand aus einer Mischung aus Information und Dialog. Unser Bürgermeister beschrieb nicht nur die Geschichte eines langen Weges zu einer Verbesserung der Situation für die Gemeindebürger, um damit klar zu machen, dass das Thema schon viele Jahre verfolgt wird von den unterschiedlichsten Bürgermeistern. Und leider noch immer keiner Lösung zugeführt werden konnte. Und den Grund dafür sieht unser Bürgermeister nicht bei der Gemeinde.

Im Lauf der Veranstaltung versammelten sich mehr als 100 Personen aus Moosdorf und nahmen an der Kundgebung teil

„Seit über 20 Jahren bemüht sich die Gemeinde Moosdorf – und nicht nur wir, sondern unterschiedlich lange schon auch andere Anrainer-Gemeinden – darum, dass die B156 im Gemeindegebiet sicherer wird. Wir haben sogar bereits ein Projekt für mehr Verkehrssicherheit gemeinsam mit den Anrainern und Planern der Landesstraßenverwaltung ausgearbeitet. Und vor einigen Jahren auch der Bevölkerung im Rahmen einer Gemeindeversammlung präsentiert.“, beschrieb der Bürgermeister den Anwesenden die Situation und versucht damit auch zu erklären, warum es nun an der Zeit ist gemeinsam mit der Bevölkerung ein deutliches Zeichen zu setzen.

Auf der Veranstaltung hatten auch andere Stimmen die Gelegenheit sich zu äußern. Fritz Kaltenegger, der ebenfalls sprach machte deutlich: „Ich bin nicht für solche Aktionen und hoffe sehr, dass wir jetzt wirklich vorankommen. Es ist an der Zeit weil der Fahrbahnzustand wirklich nicht mehr haltbar ist.“

Auch Landtagsabgeordnete Gabi Knauseder kam nach Moosdorf und richtete das Wort an die Anwesenden.

Gaby Knauseder sagte in Ihrem Statement: „Wichtig ist, dass Ihr „lästig“ bleibt mit eurem Anliegen für eure Kinder und euch selbst. Das hilft uns auch solche wichtigen Projekte für die Sicherheit an dieser Straße politisch voranzutreiben.“

Die B156 in Moosdorf: Zu alt, nicht mehr zeitgemäß und darum unsicher

„Der Zustand der Bundesstraße in Moosdorf ist nicht nur gefährlich, sondern auch gesundheitsschädlich.“, sagte der Bürgermeister vor den Besuchern der Kundgebung. Er verwies darauf, dass viele Anrainer an der Bundesstraße mit Schlafstörungen und gesundheitlichen Beeinträchtigungen zu kämpfen haben. „Wir wissen es ja alle. Es reicht ja, wenn wir hier nur an der Straße entlang laufen.“ sagte Bürgermeister Emersberger: „Der Straßenlärm hat eine akzeptable Grenze deutlich überschritten. Und einer der Gründe dafür ist der Zustand der Straße: Sie ist einfach alt und kaputt. Und darum muss sie saniert werden. Aber eben auch sicherer gemacht – für die Menschen die an ihr leben oder die jeden Tag hier entlang laufen. Wie zum Beispiel unsere Kinder, die Volksschüler und Volksschülerinnen.“

Einen sicheren Weg für die Menschen in Moosdorf kann man mit dem heutigen Zustand nicht wirklich sicher stellen. Zumal ja auch Engstellen dabei sind, die insbesondere durch den hohen LKW-Verkehr wirklich hochgradig gefährlich sind. „Die Straße ist zu einer ganz anderen Zeit geplant worden und entstanden. Und darum mittlerweile nicht mehr Verkehrsgerecht und so kaputt, dass nur eine Generalsanierung in Frage kommt.“ Und ein Umdenken, denn – so Bürgermeister Emersberger – drumherum wird die Straße ausgebaut und mit viel Geld „verbessert“. „Und diese Verbesserung für die Fahrzeuge treffen als Nachteil die Menschen in Moosdorfer – einfach durch die schiere Verkehrsmenge und Belastung. Eine Belastung auf die diese Straße im Ortsgebiet schon lange nicht mehr ausgelegt ist.“

Kinder sensibilisieren – derzeit der beste Weg

Die Kinder standen im Mittelpunkt der Veranstaltung: Ihre Sicherheit macht dem Bürgermeister die meisten Sorgen angesichts das Straßenbau-Programmes

Immer wieder während seiner Rede wies der Bürgermeister auch die anwesenden Kinder darauf hin, dass die Straße auch eine Gefahr darstellt. Und dass die Tatsache, dass an diesem Freitag alle so friedlich hier sitzen können natürlich eine Ausnahme ist. Es wurde vor allem den Kleinsten von den Rednern auf dem Podium immer wieder klar gemacht: „Ihr müsst hier wirklich immer aufpassen: wenn ihr die Straße entlang geht, aber vor allem natürlich wenn ihr Sie betretet um sie zu queren.“

„Ich wollte die Gelegenheit nutzen und den Kindern gerade in dieser besonderen Ausnahme-Situation, wo wir auf der Straße sitzen, spielen oder der Eiswagen hier steht klar machen: das ist nicht normal und so ein Stück Verkehrserziehung gleich mit auf den Weg geben.“ Unterstützt wurde er dabei von den anwesenden Eltern. Aber auch die Anwesenheit unseres früheren Volksschul-Direktors Josef Gerauer und seiner Frau Christine war dem Bürgermeister wichtig: „Das sind Personen die sich schon ganz früh und von Anfang an für die Verkehrserziehung eingesetzt haben und hier Aktivitäten und Maßnahmen gesetzt haben. Dafür können wir bis heute dankbar sein. Denn diese Tradition setzt unsere Volkschule fort. Auch wenn es schade ist, dass das derzeit das beste ist was wir konkret tun können. Aber dieser Tag soll helfen, den Stillstand zu beseitigen.

Eis auf der B156 – diesem kleinen Bürger war das auf jeden Fall sehr recht wie man unschwer erkennen kann.

Übrigens: der Eiswagen von DeMatin den Manfred Emersberger eingeladen hatte war angesichts der hohen Temperaturen eine sehr willkommenes Fahrzeug an diesem Tag. Vielleicht auch ein kleiner Beitrag um eventuell erhitzte Gemüter zu kühlen und die Veranstaltung so ruhig, friedlich und letztlich auch positiv und fröhlich ablaufen zu lassen.

Irritation über Wortmeldung aus dem Moosdorfer Gemeinderat

Irritiert war der Bürgermeister Anfang dieser Woche nach der friedlichen und positiven Kundgebung, als er in einem Medium eine Stellungnahme eines Moosdorfer Gemeinderates – stellvertretend für dessen Fraktion – las.

„Das Statement klingt, als würde eh alles laufen von seiten des Landes und alles im Gang sein. Als hätte die Gemeinde hier Hausaufgaben nicht gemacht. Ich vermute hier, dass es eher um eine Aussage handelt, die dem Wahlkampf geschuldet ist.“, kommentierte er dieses Zitat in der Zeitung uns gegenüber.

„Leider wurde mir keine Gelegenheit gegeben, zu diesem offensichtlich erst nach meinem Gespräch mit der Redaktion eingeholten Statement Stellung zu nehmen. Das habe ich dann im Kommentarbereich, der Tipps gemacht. Vielleicht nimmt die Redaktion ja diese Sachverhaltsdarstellung noch in die Print-Ausgabe auf.“, schrieb uns Manfred Emersberger.

Damit ihr euch selber einen Eindruck von der Aussage und der Stellungnahme machen könnt, haben wir beide Zitate hier im Artikel eingebunden:

Wörtlich war in der Online-Ausgabe der Tipps die vom Event berichtete zu lesen:

Die Mitglieder der FPÖ-Fraktion hingegen kritisieren die Blockade. Auch sie betonen, dass dringende Sanierungsmaßnahmen anstehen. Allerdings habe sich Landesrat Steinkellner bereits persönlich ein Bild von der Situation gemacht. „Aus seinem Ressort gibt es diesbezüglich die Zusage, dass mit der Sanierung der B156 im Ortsgebiet binnen Jahresfrist begonnen werden könnte, sobald alle rechtlichen Rahmenbedingungen erfüllt sind und der gesetzlich vorgeschriebene Kostenanteil der Gemeinde für Fahrbahnteiler und Gehsteige aufgebracht wird“, sagt FPÖ-Gemeinderat Wolfgang Reindl. Das sei allerdings noch nicht geschehen.

Quelle, Artikel Online Ausgabe Zeitung Tipps

Hier der Wortlaut der Stellungnahme unseres Bürgermeisters Manfred Emersberger zu den obigen Aussagen:

„2021 werde die B156 unter Landesrat Günther Steinkellner (FPÖ) zwar in Abschnitten ausgebaut. Dies betreffe allerdings nicht die Gemeinde Moosdorf, obwohl auch in den letzten 15 Jahren keine Erneuerungen der Ortsdurchfahrten durchgeführt wurden, so Emersberger.

Leider geht die Kritik der FPÖ ins Leere. Darin wird angedeutet, dass mit den Sanierungen binnen Jahresfrist begonnen werden kann wenn die rechtlichen Rahmenbedingungen erfüllt sind. Und genau das ist der Punkte um den es sich die letzten Jahre dreht. Die rechtlichen Rahmenbedingungen kann einzig und allein  das Ressort des LR Mag. Steinkellner schaffen.

Der von der Gemeinde aufzubringende Kostenanteil wurde uns vor einem Monat, auf unsere wiederholte Nachfrage hin, bekannt gegeben. Die Friedensgemeinde Moosdorf hat die nötigen Rücklagen für diesen Kostenanteil und wir werden das auch im nächsten Budgetansatz zweckwidmen. Der Obmann der FPÖ ist auch gleichzeitig Obmann des Prüfungsausschusses und dürfte daher die Gebarung der Gemeinde Moosdorf auch kennen.

Übrigens, das Schreiben  an LR Mag. Steinkellner vom  18.06.2021 mit der Bitte uns den Projektstart bekanntzugeben wurde auch von der Fraktionsobfrau der FPÖ unterzeichnet.

Die Einladungen seitens der Gemeinde Moosdorf zur Besichtigung des Straßenzustandes B156 in unserem Gemeindegebiet an den Ressortzuständigen Landesrate wurden bis dato von ihm nicht angenommen. Wann er sich daher ein Bild gemacht hat, kann ich nicht beurteilen, ich als Bürgermeister wurde jedenfalls nicht davon verständigt oder dazu geladen.“

Stellungnahme Bürgermeister Manfred Emersberger zu den Aussagen eines Gemeinderates bzw. einer Fraktion aus Moosdorf

Zu hoffen bleibt nun, das schnellstmöglich – spätestens nach der Wahl – wieder mit vereinten Kräften versucht wird, das nun schon jahrzehntelange Problem gemeinsam zu lösen. Vor allem weil es durch die Aktivitäten die im Verkehrsnetz rund um Moosdorf herum passieren sollen eher gravierender werden dürfte. Für Moosdorf aber auch für andere Anliegergemeinden.

Über die weiteren Aktivitäten und Diskussionen halten wir euch selbstverständlich auf dem Laufenden.

Und hier die Bildergalerie der Aktion in Moosdorf:

Moosdorf Live

Mein Name ist Christian Spanik. Ich bin der Moosdorfer Dorfchronist und verantwortlich für Inhalte und Konzepte der Moosdorfer Gemeindemedien wie Moosdorfer Bote, Moosdorf Live auf Facebook und Moosdorf Live im Internet unter der Adresse www.moosdorf.net

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