Der gesammelte Rückblick auf die Wetterberichterstattung vom 24.8 bis 26.8 2023 in Moosdorf
Wir haben die Unwettertage diesem Artikel chronologisch zusammengefasst. Das heißt: Wenn Ihr den Artikel anklickt und ganz nach unten scrolled findet Ihr den Bericht von der Nacht zum 24. auf den 25. August, wo wir zwar keine Superzelle hatten, aber dafür extremen Sturm mit Windböen über 100 km/h. Und dann folgen aufsteigend die weiteren Berichte und Zusatzinfos. Denn da gab es einige Nachfragen von Euch zum Thema Superzelle.
Als erstes findet ihr hier also eine chronologische Beschreibung des Samstags mit der Superzelle und einige Hintergründe dazu. Natürlich mit einigen beeindruckenden Fotos und Videos die uns Moosdorferinnen und Moosdorfer geschickt haben. Dabei auch ein paar zusätzliche Informationen zum Thema Superzelle und wie stark Moosdorf betroffen war. Denn das wollten viele von Euch wissen und haben entsprechend bei uns nachgefragt. Und los geht es..
Zur Vollständigkeit kommt danach weiter unten der Vorbericht zum Unwetter mit der Superzelle am Samstag. Also unsere Freitags-Berichterstattung vor dem Unwetter.
Rückblick auf das Wettergeschehen in der Superzelle am 26.8. in Moosdorf
Vielleicht vorab nochmal dieser Hinweis: Wir sind keine Wetterexperten sondern geben nur Informationen wieder die wir uns von verschiedenen Quellen zusammenstellen und die wir vergleichen, um Euch ein ungefähres Bild zu geben von dem was passieren kann. Aber natürlich nicht muss. Darum sind wir auch immer sehr vorsichtig mit dem was wir hier sagen. Und wir hatten an dem Wochenende auch die Zeit, das Wettergeschehen so aktiv im Auge zu behalten. Das ist natürlich nicht Standard – weil wir ja berufstätig sind und des Öfteren auch mal unterwegs und Moosdorf.net und die Berichterstattung ehrenamtlich von uns gemacht wird.. Darum der Hinweise: Achtet immer auch auf Eure Wetterseiten und Warn-Apps. Wir können höchstens wenn es geht ergänzen.
Der Samstag Vormittag: Erstmal sah alles nicht so wild aus…
Eigentlich ging es recht harmlos los. Freitag Nacht sah nach dem Unwetter davor alles erstmal wieder entspannt aus. Und auch wenn es Wetterwarnungen gab, war Moosdorf nicht betroffen. Nach Freitag Mitternacht in dem Fall um 00 Uhr 30 meldeten wir dementsprechend: „Nach wie vor kommen erfreulicherweise keine Gewittercluster in unsere Region, auch wenn sich drumherum viel tut. Der größere Teil der Gewitter scheint sich heute bzw. in dieser Nacht eher in der Mitte von Deutschland abzuspielen. Mannheim, Heidelberg und dann weiter Richtung Nord-Osten. So laufen aktuell die erkennbaren Bahnen der größeren Gewitter. Nach allem was wir sehen – wie gesagt wir sind keine Experten – erwarten wir vor morgen früh eigentlich für Moosdorf und Umgebung keine massiven Gewitter mehr.“ So war es dann erfreulicherweise auch. Wir waren noch vorsichtig weil es zwei Zugbahnen aus Rosenheim gab die bei uns noch in der Nacht eventuell für stärkere Windböen und stärkere Schauer sorgen hätten können. Aber das war nicht so. Allerdings: Die gelbe Warnmeldung ZAMG in Sachen Gewitter blieb natürlich gültig.
Diese Ruhe änderte sich dann zu Samstag Mittag. Schon am Vormittag sahen wir größere Gewitter-Cluster herankommen auf den aktuellen Wetterkarten mit Vorhersagen. Es ist immer eine Frage für uns: Machen wir einen Wetter-Ticker auf und melden bzw. warnen. Oder eher nicht. Wir wollen euch ja nicht umsonst aufschrecken – auch wenn das manchmal unvermeidlich ist. Samstag 13 Uhr haben wir dann entschieden, dass der Wetter-Newsticker (den es ja vom Freitag gab) auch weiter noch aktiv bleibt.
Warum? Die Gewitterwarnung für den Bezirk war – obwohl es direkt bei uns sehr ruhig war in der Nacht, aber es im Umland allerhand Gewitter gab – auf Orange hochgestuft worden beim ZAMG. Dementsprechend blieben wir an den Wetterfronten dran. Was schon fest stand nach allem was wir gesehen haben: Voraussichtlich würde es wohl am Nachmittag in der Region schon die ersten Gewitter geben. Nicht zwangsweise in Moosdorf aber im Bezirk / Bundesland vermutlich schon. Und es war noch etwas auch absehbar: „Wir kriegen in den nächsten Tagen eine Regen-Wetterlage, die man im Auge behalten sollte. Mehr Infos, sobald wir selber etwas genauer sein können.“ Das war unsere Meldung.
Samstag Nachmittag: Meldungen im Stundentakt
Ab 14 Uhr war dann klar: „Alle Wettermodelle die wir so beobachten gehen von einer auf jeden Fall kräftigen Gewitterentwicklung aus, die heute abend auch Moosdorf erreichen könnte. So lokal ist immer schwer zu sagen, was passiert. Aber dennoch sollte man sich heute abend auf Wetter in signifikanterer Form ab 17 Uhr einstellen. Denkt daran, wenn ihr grillen wollt oder andere Aktivitäten draußen plant.“
Um 15 Uhr gab es keinen Zweifesl mehr: Es war jetzt deutlich zu erkennen dass größere Gewittercluster in unsere Richtung ziehen. Je nach Zugbahn konnten diese uns direkt oder indirekter erreichen. Die Gewitter zogen aus dem Allgäu in unserer Region. Allerdings da noch mit einer Linie die eher östlich weiterführte. Nur: Oft drehen sich diese Zugbahnen aber auch ein – so wie diese Woche bei dem starken Gewitter – und kommen dann direkt über unseren Bezirk. Wir warnten also schon eindeutiger: „Eine örtliche Vorhersage ist aktuell nicht wirklich möglich bis kurz vorher. Aber: Denkt bei allen euren Aktivitäten daran, dass ab 17 Uhr die Wahrscheinlichkeit für große Gewitter sehr deutlich zu bedenken ist.“
Anderthalb Stunden später war für uns „Schluss mit Lustig“. Wir sahen uns den sehr empfehlenswerten Livestream von Fabian Ruhnau bei Kachelmann-Wetter der an, der auch schon darauf hinwies, dass wir in Bayern Superzellen und extrem großen Hagel haben. Und das die südlichen Teile solcher Zellen sich gerne „abspalten“. Damit war klar dass wir in so einem Fall direkt ins Visier kommen. Unser UPDATE 16h30 war dann doch sehr deutlich: „Wir raten euch langsam Dinge die draußen sind reinzuräumen und auch selbst eher nah an festen Gebäuden zu sein. Eine starke Gewitterzelle kommt über den Irschenberg auch in Richtung Salzburg, Inn und Oberösterreich. Damit sind wir auch mit im Zielgebiet und ihr solltet entsprechend auf Euch aufpassen. Nochmal: Was das exakt für Moosdorf bedeutet, sehen wir erst ganz kurz vorher oder wenn es schon soweit ist. Aber: Die Gefahr ist grundsätzlich gegeben und man sollte sich daran orientieren.“ Noch konnte man die Zelle nicht sehen in Moosdorf. Es schien die Sonne und alles wirkte sehr ruhig. Aber wir entschieden uns für das warnen. Anderthalb Stunden später konnte man das „Wettermonster“ auftauchen sehen in Moosdorf. Eine Bildergalerie dazu findet ihr etwas weiter unten.
Hier der Link zum Livestream den wir verfolgt haben – neben den Beobachtungen von Wetter-Infos und aktuellen Radarbildern für unsere Region. Unser Link startet in etwas bei 17 Uhr 20. Der Livestream begann aber schon früher.
Dieser Livestream von Fabian Ruhland bei Kachelmann-Wetter beschreibt recht gut die Entwicklung der Superzelle und macht euch deutlich wie komplex die Vorhersage von Zugbahnen ist und damit von lokalen Vorhersagen wie zum Beispiel für uns in Moosdorf.
Samstag früher Abend: Die Lage wurde ernster
Es gab also eine sogenannte Superzelle die – wie es nun erstmal aussah – an Salzburg entlang oder vorbei zieht hätte können. Klar war: Ausläufer davon müssten wir auf jeden Fall ebenfalls merken. Und die sollte man nicht unterschätzen. Weder was Wind, Hagel noch Gewitter betrifft. Damit sich keiner in zu großer Sicherheit wähnte meldeten wir „Über Rosenheim ist derzeit eine extreme Gewitterzelle zu sehen, die starken Hagel mit 5 cm beinhaltet. Also: Achtet auf Euch!“
Ab dann meldeten wir fast im 5 Minuten Takt. Wir kriegten von diversen Quellen Unwetterwarnungen vor schwerem Gewitter.
Um 17h25 konnten wir nur noch sagen: „Je nachdem wann sich die Gewitterfront, die noch Lücken hatte, schließt werden wir mehr oder weniger stark getroffen werden von den Unwettern. Aktuell wird schweres Wetter in Oberndorf gegen 17h51 zu erwarten sein. Das ist auch ein Indikator für uns. Ein Schwergewitter Strang geht auch in unserer Richtung. Aktuell für Mattighofen gegen 18:02 erwartet. Je nach Zugbahn kann das auch uns treffen.“
Auch wenn die Linien der Zugbahnen der Unwetter häufig wechselten und sich drehten wie bei einem Kompass. Klar war als Meldung für Euch: „Wir kriegen auf jeden Fall Gewitter. Unklar ist ob die Zentren über uns oder an uns vorbeiziehen. Wir gehen wieder von Böen in Orkanstärke aus. Also: Ihr solltet jetzt alles gesichert haben…“ Das meldeten wir wenige Minuten später.
Und dann sah man auch schon am Horizont was da kommt: Eine Superzelle die auch Leuten die schon viel gesehen haben echten Respekt abnötigte. Uns Moosdorfern sowieso.
17h50 war unsere Meldung: „Für Eggelsberg ist aktuell Starkes Gewitter mit heftigem Starkregen; Hagel und schwere Sturmböen möglich; starke Rotation im Gewitter. Das wird dann auch in Moosdorf so sein. Passt auf Euch auf!“
Hier seht ihr eine beeindruckende Galerie die uns Moosdorferinnen und Moosdorfer geschickt haben, die die aufziehende Superzelle fotografieren. Die Bilder haben wir nur vom Kontrast her etwas bearbeitet, damit Ihr die Wolkenformationen im Inneren besser erkennen könnt. „Da kommt Bedrohliches…“ schrieb uns Josef Gerauer, der das ganze vom Balkon aus kommen sah. Unser Dankeschön für Fotos geht auch an Florentina Matzinger, Eva Szakonyi, Kati Stegbuchner und Kerstin Fimberger. Die Frage war nun wie intensiv und wie lange wird sich das über Moosdorf austoben?
Rund um 18 Uhr ging es dann los. Aber – und das war die gute Nachrichte des Tages: Vergleichsweise kurz. Denn wir konnten grob gesagt 10 Minuten später melden: „Eine Front scheint bei uns nach den Radarbildern durch zu sein. Aber hinten dran kommt noch „kleineres“ soweit wir das sehen. Bleibt als drinnen und passt auf Euch auf!
Und dann war sie da. Die Superzelle. Praktisch direkt über Moosdorf. Aber in Wahrheit hatten wir sogar ein ganzes Stück Glück bei diesem Unwetter. Mehr dazu gleich.
Was ist eigentlich eine „Superzelle“?
Eine Superzelle ist eine besonders intensive und stark rotierende Gewitterzelle, die in der Meteorologie als eine der gefährlichsten Arten von Gewittern angesehen wird. Diese Gewitterzellen sind für einige der extremsten Wetterphänomene verantwortlich, darunter Tornados, schwere Hagelstürme und heftiger Regen.
Hier sind einige charakteristische Merkmale einer Superzelle und was wir davon an diesem Samstag spürten:
- Rotation: Superzellen zeichnen sich durch eine ausgeprägte Rotation in der Atmosphäre aus. Diese Rotation kann horizontal (Mesozyklon) und vertikal (Updraft) auftreten und ist ein Schlüsselmerkmal, das sie von anderen Gewitterzellen unterscheidet. Das war in unserem Fall je näher die Zelle kam auch so. Die Rotation steigerte sich. Und so bekamen wir auch ordentliche Windgeschwidigkeiten ab. Wir haben um die 90 km/h gemessen.
- Langlebigkeit: Superzellen sind oft langlebiger als gewöhnliche Gewitterzellen und können sich über mehrere Stunden hinweg entwickeln und fortbewegen. Wenn man sich unsere Berichterstattung ansieht, dann kann man das auch so „erleben“. Über mehrere Stunden hinweg entwickelte sich das Unwetter auf dem Weg zu uns.
- Großer Aufwind: Sie haben einen starken und anhaltenden Aufwind, der feuchte, warme Luft in die Höhe transportiert. Dieser Aufwind trägt zur Entwicklung von großen Gewitterwolken und starken Niederschlägen bei.
- Hagel: Superzellen sind berüchtigt für die Produktion von großen Hagelkörnern, die erheblichen Schaden an Gebäuden, Fahrzeugen und landwirtschaftlichen Kulturen anrichten können. Schon hier hatten wir Glück in Moosdorf: In Teilen von Bayern, nur wenige Kilometer von uns weg. kamen wirklich extrem große Hagelkörner runter und richteten massiven Schaden an.
- Tornados: Superzellen sind die Hauptquelle für die Bildung von Tornados. Wenn die Bedingungen günstig sind und die Rotation in der Zelle intensiv genug ist, kann sich ein Tornado aus der Superzelle herausbilden. Soweit wir wissen blieb uns allen die in der Zugbahn waren zumindest das erspart.
- Starkregen: Superzellen können auch erhebliche Mengen an Niederschlag in kurzer Zeit erzeugen, was zu Überschwemmungen führen kann. Der Regen kam bei unser erst einige Zeit später. Wir hatten zwar schon auch kurz massiven Regen, aber der langanhaltende Regen begann erst am Sonntag
Warum Moosdorf letztlich Glück hatte
Um 18h15 , also eine Viertelstunde nachdem es losging, meldeten wir ganz vorsichtig: „Aktuell kommen die Radarbilder bei uns mit Verzögerung rein. Es könnte aber sein, dass das schlimmste schon vorbei ist. Aber: Bleibt vorsichtig und in den Gebäuden bis das wirklich sicher ist.“
Fakt war: Wir hatten tatsächlich eine recht schmale „Brücke“ zwischen zwei starken Gewitter-Teilen erwischt. Es war also kurz und heftig. Auf dem Radarbild von Kachelmann-Wetter kann man das auch sogar ein wenig sehen. Wo das Fähnchen ist, ist Moosodrf.
Um 18h 25 sahen wir die meisten FF Einsätze in Feldkirchen und Ostermiething. Unsere Bitte an Euch war: „Bleibt vorsichtig falls ihr rausgeht um zu checken ob bei Euch alles in Ordnung ist oder wartet noch ein paar Minuten! Es kommen auf jeden Fall noch einige Blitze nach und Gewitter im kleineren Maßstab sind auch noch möglich!“
Unser Update 18h55 war dann so etwas wie eine erste Entwarnung: „Soweit man das sicher sagen kann, ist jetzt das schlimmste vorbei. Die Gewitter die sich jetzt noch weiter unten bilden bei Saalfelden sollten uns nicht mehr erreichen. Nun kühlt die Luft auch deutlich ab und damit ist wohl eine weitere massive Unwettergefahr für uns heute Nacht und die nächsten Tag gebannt sein. Das Wetter zieht jetzt allerdings weiter nach Wels und Linz. Wir wünschen allen die das noch vor sich haben nur das Beste und keine großen Schäden!“
Unser Update um 19h15 beschäftigte sich dann vor allem mit den Schäden: „Aktuell laufen 110 Einsätze. Tendenz schnell steigend für 80 Feuerwehren. In Moosdorf habe ich aktuell über das Warnsystem nur Hackenbuch angezeigt bekommen. Wir vermuten aber dass auch unsere beide Feuerwehren aktiv sind.“ Das war auch so – erfreulicherweise hielten sich die Schäden in Moosdorf aber in Grenzen.
Unsere Vorberichterstattung zum Unwetter vom Samstag
Hier also zum nachlesen unser einschätzender Artikel im Vorfeld des Unwetters vom Samstag. Diese Berichterstattung bildet als den Freitag vor der Superzelle ab. Weiter unten findet Ihr dann noch den Rückblick auf das Unwettergeschehen vom 24. auf den 25.8. Das war der Tag wo Nachts plötzlich die Wetterfront mit extremen Wind kam.
Wie gesagt: Die Prognose für den nun kommenden Samstag, das sagten auch alle Wetterseiten denen wir folgen, war extrem schwierig. Was jeder selbst merken konnte: Es war schon wieder extrem schwül und unangenehm warm. Wir meldeten Euch: „Das wird wohl auch noch heute und morgen so bleiben. Die Gewitterfront von heute Nacht brachte also – obwohl sie ganz schön heftig war – noch nicht den erwünschten Luftaustausch von schwül-warm bis heiß zu kühler und stabilerer Luft.“
Insofern bliebt das Wetter anfällig für Gewitter und Unwetter mit Starkregen und Sturmböen. Entsprechende Warnhinweise hatten wir – vor allem was Wasser in Form von starken Regen betraf – für Samstag Abend. Wir versuchten mit unseren Meldungen aber auch klar zu machen: Ein solcher Warnhinweis sagt nur: Es ist möglich. Er sagt nicht: Das wird so sein. Und auch die Frage wo genau es so sein wird ist zu dem Zeitpunkt noch nicht zu klären. Von der Superzelle und starkem Unwetter war da noch nicht wirklich irgendetwas absehbar: Also war unsere Empfehlung: „Sinnvoll für Euch ist halt, dass Ihr darauf vorbereitet seid, dass es am Wochenende und ggf. auch Montag und Dienstag stark regnen könnte und darauf achtet, dass Fenster geschlossen sind, wo es reinregnen kann und natürlich, dass Ihr neuralgische Stellen im Blick haltet.“
Rückblick auf das Wettergeschehen vom 24. auf den 25.8
Blitz, Donner, Regen und Wind satt hatte das Unwetter von gestern nacht im Gepäck. Wir hatten noch überlegt gegen 21 Uhr mal zu warnen. Aber da sah es noch so aus, als ob das eher an uns vorbeigehen wird. Auch die Prognosen für gestern und heute nacht der Wetterseiten aus Österreich, sagten, dass es eher ruhig bleiben würde. Aber dann eben heute mit stärkerem Unwetter zu rechnen ist.Am Abend um 18 Uhr hatte das auch der ORF noch in seinen Sendungen so gemeldet.
Aber so ganz sicher waren wir uns nicht und haben weiter beobachtet was passiert – und dann konnte man sehen, wie sich die einzelnen Gewitter zu einer richtige Front zusammenballten, die dann über uns hinweg gezogen ist und wohl viele aus dem Schlaf gerissen hat. Wir fingen dann als wir merkten wie hoch die Windgeschwindigkeiten und Blitzinsitäten waren an, direkt mit einer Update-Berichterstattung auf Moosdorf.net und auf unserem Facebook-Kanal. Danke an das Lob das wir dafür von Euch bekommen haben.
Zuerst glaubten wir an einen Messfehler, als wir sahen, dass wir eine Windböe in Moosdorf mit 117,5 km/h hatten. Also kurz vor Orkanstärke in der Böe. Die durchscnittliche Windgeschwindigkeit des Tages ware nur 16,4 und wurde im zweiten Teil der Nacht bis heute mittag mit 20,9 angegeben. Aber die Spitze in der halben Stunde zwischen Mitternacht und halb eins war dann ebenfalls nochmals 109,4 km/h. Das passt auch, wie ihr am Titelbild sehen könnt zu den Werten in der Mitte der Gewitterzelle mit 116 km/h bei Tittmoning, die dann offenbar zu uns weiterzog. Es war also kein Messfehler – obwohl unsere Wetterstation nun schon in die Jahre gekommen ist und demnächst ausgetauscht werden soll.
Gegen ca 00 Uhr meldeten wir dann: „Wir haben ein schweres Gewitter gehabt. Windböen dreistellig. Es ist nach allem was wir sehen auch noch nicht ganz vorbei. Und auch die FF in Moosdorf und auch in Eggelsberg sind im Einsatz wegen Sturmschaden. Der Strom ist in vielen Ortsteilen aktuell weg. Das größte Gewittercluster scheint aber aktuell durch zu sein. Wir halten euch auf dem Laufenden.“
Der Strom blieb dann auch noch eine ganze Zeit lang weg (dank Notstrom konnten wir weiter recherchieren und berichten aus Moosdorf.ne) und wir sehen die ersten starken FF-Einsätze im Bezirk Braunau und Vöcklabruck. Aber das Wetter zig ja noch weiter. Insofern war das dann in den nächsten Stunden in anderen Bezirken der Fall.
Gegen kurz nach 1 Uhr meldeten wir dann: „Es gibt noch größere Gewittercluster die aus der Schweiz kommen und sich aktuell auf den Weg ins Allgäu machen. Wie die sich weiter entwickeln und ob die in den Morgenstunden ggf auch Moosdorf queren werden können wir im Moment noch nicht sagen. So wie es wirkt gehen sie weiter südlich vorbei. Aber da sich solche Gewitter ja auch schnell vergrößern in dieser Wetterlage kann das dennoch auch nochmal Wetter für Moosdorf bedeuten.“ So war es dann auch. Diese Gewitter trafen uns in Moosdorf nicht mehr. Zum Glück: Die FF hatte auch so genug zu tun: Gegen 1 Uhr nachts liefen im Land OÖ 74 Einsätze bei 65 Feuerwehren. Der aller größte Teil sind Sturmschäden.Der Wert ging dann noch auf über 80 Einsätze nach oben. Und in Sachen Strom: Da waren rund 5.000 Kunden ohne Strom laut Angaben der Energie-AG. Und Moosdorf ebenfalls praktisch vollständig stromlos. Von den 19 Stationen die wir haben, waren 17 ausgefallen bzw. stromlos.
Das war das Strombild um diese Uhrzeit. Deutlich zu erkennen welche Linie die Stromausfälle hatten. Gegen 2 Uhr 15 konnten wir dann melden: „Der Strom in erheblichen Teilen von Moosdorf scheint wieder hergestellt zu sein. Ging dann doch recht rasch. Danke an die Techniker und Experten, die hier im Einsatz sind!“ Und damit beendeten wir diese Berichterstattung. Übrigens sind derzeit immer noch Stationen rund um Eggelsberg und Ibm ohne Strom. Hier wird noch repariert – allerdings haben wir derzeit keine Informationen bis wann der Strom wieder da sein soll. Betroffen davon sind auch Habersdorf und Wannersdorf. Dort sind die Techniker der NetzOÖ aber schon vor Ort und versuchen das Problem zu lösen.
Unsere FF aus Moosdorf und Hackenbuch waren natürlich ebenfalls im Einsatz. Wie Jürgen Haas aus Hackenbuch gegen 2 Uhr morgen so schön schrieb:
„Wir sind gerade vom Einsatz nach Hause gekommen. Einige Bäume in Richtung Weichsee, ein Baum beim Ibmer Moorwanderweg und einer in Hackenbuch Ort wurden entfernt. Jetzt noch 2 Stunden schlafen und dann ab ins Büro. „
Und Moosdorf waren ebenfalls noch bis spät in die Nacht mit umgestürzten Bäumen aber auch mit abgedecktem Dach beschäftigt, soweit wir wissen.
Soweit unsere Zusammenfassung der Nacht. Jetzt hoffen wir mal, dass es heute und morgen nicht nochmal so stark wird. Wir halten Euch auf jeden Fall auf dem Laufenden. Anmerkung: Leider war das dann nicht so. Das Unwetter vom Samstag stand uns noch bevor. Aber zumindest erstmal blieb es ruhig.
Danke allen Feuerwehr Frauen und Männern sowie allen freiwilligen Helfern für den Einsatz in den letzten Tagen. Auch dir lieber…