Update Regenlage vom Sonntag: Wird es nochmal genau so schlimm?
Die Frage, die uns hier in der Redaktion am meisten gestellt wird, ist die Frage nach den kommenden Tagen. Wird es nochmal so schlimm wie die letzten Tage? Die Sondersendungen und auch die Meldungen aus den stark betroffenen Gebieten lassen das vermuten. Die gute Nachricht: Nein. Die nicht so gute Information: Aber…
Wir sehen in diesen Stunden Bilder und hören Meldungen, die einem Angst machen können. Bilder und Meldungen aus dem Herzen Österreichs und zum Teil auch aus unserer näheren Umgebung. Darum wollten wir spezifisch für Moosdorf und die direkte Umgebung Informationen an Euch geben, die wir nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt haben. Dabei sei nochmal gesagt: Wir sind keine Experten oder Meteorologen – wir versuchen nur uns mit einem gewissen Grundwissen zum Thema einen Eindruck zu machen. Dazu nutzen wir verschiedene Quellen und Wettermodelle. Das Ergebnis berichten wir ehrenamtlich hier.
Auf dem kleinen Bild seht Ihr meinen Arbeitsplatz in solchen Zeiten, sofern ich da bin und nicht beruflich unterwegs. Auf drei Bildschirmen verfolge ich die Wettermodelle, die lokale Wetterstation ist fest im Blick und ich höre nebenbei die Informationen und sichte Meldungen zum Thema. Daraus entsteht der Ticker oder die Berichte, die Ihr hier lest. Dazu kommen Meldungen von Euch oder unseren offiziellen Stellen oder den Einsatzkräften. Dennoch: Ich bin kein Experte, nur interessierter Laie, versuche aber möglichst konkret für die lokale Region rund um Moosdorf Informationen weiterzugeben. Dabei versuche ich so konkret wie möglich zu sein ohne unnötige Aufregung zu verbreiten. Jetzt zu Euren Fragen, die uns in den letzten Stunden häufig gestellt wurden:
Wird es nochmal genau so schlimm nach der Regenpause?
Nach allem was wir sehen können, sollte bei uns das noch kommende Wetter nicht so intensiv werden, wie die letzten Tage. Also die Regenmengen werden nicht so stark werden.
Leider war die Regenpause kürzer als prognostiziert. Nach den aktuellen Modellen die bisher gut lagen in der Prognose sollen bis Montag Mittag bei uns in der Region rund um Moosdorf nochmals ca 25 Liter Regen dazukommen. Das klingt nicht viel, ist aber bei der aktuellen Bodensituation schon auch eine Menge. Das ist das vorher bereits erwähnte „Aber“. Es ist noch nicht vorbei. Im Grunde kann man zwar etwas entspannen, muss aber aufmerksam bleiben und auch weiter bitte die Wetter-Apps und die Informationsquellen rund um das Wetter nutzen. Und natürlich neuralgische Stellen bei Euch am und im Haus oder am Grundstück.
Wettermodelle sind sich nie wirklich einig, was die Prognosen betrifft. Darum versuchen wir die rauszusuchen, die am besten lagen bisher. Das kann wechseln. Darum nennen wir Euch auch die „höheren“ oder „stärkeren“ Modelle, die wir als relevant einstufen. Die meisten Wettermodelle geben als Vorhersage für uns in Moosdorf an, dass es zwischen 20 bis 40 Liter pro Quadratmeter werden können. Einzelne Modelle liegen auch bei 50 Liter bis Montag. Wir werden das weiter beobachten und melden. Dazu gibt es ja den Nachrichtenticker hier auf der Seite.
Bis Dienstag rechnen die Modelle zwischen 50 und 60 Liter die es insgesamt werden sollen. Einzelne Modelle sagen auch 80 Liter voraus. Was konkret bei uns in Moosdorf sein wird, lässt sich einfach nicht genau vorhersagen. Das ist wirklich „Mikrowetter“ und das ist von vielen Faktoren abhängig, die in den Modellen nicht berücksichtigt werden können. Aber die grobe Richtung stimmte in den letzten Tagen eigentlich immer.
Was die offiziellen Stellen für das Bundesland sagen
Zu Eurer Information hier der Text der Warnmeldung an die Einsatzkräfte im Bezirk bzw. im Bundesland. Insofern gelten die Zahlen nicht für alle Bereiche sondern stellen die Gesamtlage dar. In der Information ist zu lesen:
„Ab dem Nachmittag ziehen von Ost nach West wieder Regenfälle über das Land. Im Süden des Landes muss mit Mengen um die 30 – 40 mm gerechnet werden (bis Mitternacht), weiter im Norden kommen vermutlich nur zwischen 10 und 20 mm an. Am Montag sind recht verbreitet Summen bis zu 30 mm zu erwarten, im Zentralraum und südlich davon auch Spitzen bis 50 mm. Zum Abend schwächen sich die Niederschläge dann weiter ab und ab Dienstagmorgen dürfte es wohl niederschlagsfrei werden.“
Zu den betroffenen Regionen schreibt man hier: „Orange Warnung: Ganzes Land Zentralraum und südliches Bergland wird am meisten betroffen sein, aber auch in den restlichen Landesteilen fällt verbreitet viel Regen.“
Wie wird sich der Wind bei uns entwickeln?
In Sachen Wind wurden wir in den letzten Stunden auch öfter gefragt. Dazu ist zu sagen: Ja – es wird die nächsten Tage windig bleiben. Und auf dem nassen Boden und bei den belaubten Bäumen besteht natürlich die Gefahr von Baumsturz, auch wenn die Geschwindigkeiten niedriger sind. Wir raten daher vorsichtig zu sein und größere Waldspaziergänge aktuell gerade eher nicht zu machen. Die Windwerte je nach Modell sind in den Spitzen zwischen 45km /h und 60 km/h. Gestern war die Windspitze bei uns gemessen 64,4. Heute haben wir seit Mitternacht maximal 48,3 km/h gemessen.
Wann wird es bei uns vorbei sein?
Das ist auch bei uns nicht anders, als in den anderen Gebieten in Österreich, die deutlich stärker betroffen sind. Erst ab Dienstag rechnen wir mit einer Besserung. Der Regen wird also bis Dienstag weitergehen. Mal stärker mal weniger. Wenn der Regen geht bleibt aber dennoch das Wasser das in den Flüssen zusammenlaufen wird. Insofern wird es an einigen Flüssen massives Hochwasser geben. Ihr seht das ja selbst in den Medien, wie fieberhaft daran gearbeitet wird, hier die betroffenen Regionen zu schützen.
Sind wir in einer ähnlichen Lage wie bei anderen katastrophalen Wetterlagen dieser Art in der Vergangenheit?
Nein – das kann man schon jetzt so sagen. Alle Experten aber auch die Einsatzkräfte sagen klar: Die Lage ist nicht vergleichbar. Und das aus zwei Gründen. Zum einen weil diese spezielle Wetterlage über so lange Zeit bisher kaum beobachtet wurde. Manche sagen, dass wäre die stärkste Lage seit Beginn der Aufzeichnungen. Die andere, positive Seite: Es ist auch nicht vergleichbar, weil viele Gemeinden und Regionen durch die letzten massiven Wasser- und Wettersituationen seit 2002 gelernt haben. Es wurde neue, flexible Techniken für den Wasserschutz entwickelt und angeschafft. Und die können nun eingesetzt werden. Die Einsatzkräfte haben aus den letzten Ereignissen viel gelernt und können heute besser damit umgehen, als damals.
Dennoch: Die Lage ist extrem. Es werden sicher Dinge passieren die wir nicht wollen und die wir gerne verhindern würden. Aber letztlich setzen sich alle nach besten Kräften ein, versuchen das Beste zu machen. Und deshalb ist – egal was noch passiert – eines zu sagen: Danke an alle Einsatzkräfte und Verantwortlichen die dafür gesorgt haben, dass wir heute besser aufgestellt sind als noch vor einigen Jahren. Und natürlich ein ganz besonderes Danke an unsere Freiwillige Feuerwehr in Moosdorf und Hackenbuch, dafür dass ihr nicht nur in diesen Tagen, sondern an allen Tagen im Jahr für uns und die Gemeinde da seid.
Und danke an alle Arbeitgeber, die den Feuerwehrlern und Einsatzkräften ermöglichen auch während der Arbeitszeit helfen zu können. Es ist eine gemeinsamen Aufgabe, die es hier zu bewältigen gibt. Jetzt und auch in Zukunft.
Soweit von unserer Seite für heute. Bei neuen Entwicklungen gibt es den Liveticker, den wir heute und auch die nächsten Tage weiter betreiben werden.
Hier noch die Bildergalerie vom gestrigen Einsatztag bei uns. Danke an alle die Bilder geschickt haben!
Danke allen Feuerwehr Frauen und Männern sowie allen freiwilligen Helfern für den Einsatz in den letzten Tagen. Auch dir lieber Christian danke ich recht herzlich für deine Berichterstattung , ausführliche Begleitung und Recherche bei diesem Hochwasserereignis.
Wir hatten Glück, wurden vielfach von schlimmeren Überflutungen verschont und nur in vereinzelten Fällen wurden Keller überflutet. Wir hoffen ,dass dies auch in dieser Nacht und morgen am Montag so bleibt und es nicht noch zu bösen Überraschungen kommt.
Unsere Gedanken sind aber bei den Menschen die in den betroffenen Gemeinden und Städten in Niederösterreich und Oberösterreich zu Hause sind, bei denen die Flüsse so stark über die Ufer getreten sind und ganze Ortschaften überflutet haben.
Auch aus dem Bezirk Braunau haben sich Feuerwehren auf den Weg gemacht um in dort zu helfen. Alle die nicht mitfahren können haben aber die Möglichkeit im Rahmen der ORF Hilfsaktion Österreich hilft zu spenden um den Menschen in den betroffenen Gebieten auch rasch Hilfe und Unterstützung angedeihen lassen zu können.
Liebe Grüße
Euer Bürgermeister Manfred Emersberger