13 Feuerwehren im Einsatz in Hackenbuch – gut dass wir sie haben!

Es war ein komplizierter Einsatz. Und es war einer wie wir ihn zum Glück nur selten bei uns haben: 13 Wehren – allen voran aus Hackenbuch und Moosdorf, aber auch aus der Umgebung waren dabei. Und genau für diese Momente, die wir hoffentlich weiter selten erleben, arbeiten, üben und trainieren unsere Feuerwehr-Kameraden. Und genau dafür ist es wichtig, die freiwilligen Feuerwehren optimal einsatzfähig zu halten – auch was die Ausrüstung betrifft. Und: was die Zusammenarbeit über Gemeinde und Bezirksgrenzen hinweg anbelangt.

Selber gut gerüstet zu sein – von der Ausbildung bis zur Ausrüstung – und auch mit Feuerwehren von anderen Orten gut zusammen arbeiten. Das ist letztlich wenn es drauf ankommt entscheidend. Denn nur wenn verschiedene Feuerwehren mit unterschiedlichem Gerät bei einem größeren Einsatz gut und effektiv zusammenarbeiten, dann lässt sich der Schaden begrenzen.

„Und genau das hat wirklich – so traurig der Anlass ist, wenn es im eigenen Ort brennt – perfekt funktioniert.“, erzählt uns Einsatzleiter Kilian Fuchs von der FF Hackenbuch.

Das schnell richtig geholfen werden kann – das beginnt schon bei der Alarmierung. Denn da ist es wichtig, möglichst gut einzuschätzen was passiert ist und bei der Alarmierung die richtigen Fakten zu nennen. Und weil der direkte Nachbar des Brandortes auch bei der Freiwilligen Feuerwehr in Funktion ist, war das für ihn kein Problem. Florian Rausch hat daher als Nachbar und Feuerwehrer direkt eine Alarm-Meldung der Stufe 2 ausgegeben. Denn es war offensichtlich, dass die Brandsituation eine gefährliche war, die mehr Kräfte brauchen würde.

„Wir haben dann Stufe 3 nach alarmiert, als wir vor Ort genauer gesehen haben was eigentlich los war. Das Hauptproblem und die größte Herausforderung war das Dach. Dafür brauchten wir wegen der extremen Rauchentwicklung einfach weitere Atemschutzkräfte.“, erläutert Kilian uns am Telefon.

Die wichtigste Nachricht: keine Verletzten – aber ein gefährlicher Einsatz

Die wichtigste Nachricht vorweg: das Haus an dem es brannte, war zum Zeitpunkt des Brandes leer. Die Bewohner nicht anwesend. Darum gab es – obwohl natürlich auch die Rettungskräfte dazu kamen – keine Verletzten.

„Die Sanitäter brauchten wir aber auch aus einem anderen Grund – und darum blieben die auch entsprechend lang. Wir hatten durch die besondere Brandsituation eine gefährliche Arbeit vor uns.“, erklärt uns Kilian.

Nach allem was die Feuerwehr erkennen konnte, war der Brand nicht im Haus, sondern in einem angrenzenden Geräteschuppen entstanden. Über die Holzfassade des Hauses gelangte das Feuer dann nach oben. Und ging dann sozusagen mit Glutnestern unter das Dach.

„Darum mussten wir das Dach aufmachen, damit wir diese Glutnester erreichen und löschen konnten…“ erklärt Kilian Fuchs den Einsatz. Das war eine gefährliche Arbeit, die sich insgesamt auf 14 Atemschutz Einsätze aufteilte. „Da haben sich mehrere Trupps abgewechselt. Wir mussten letztlich jede Dach-Planke auf dem Haus und über dem Brand aufschrauben und abtragen. Durch den enormen Rauch der da entstand, war das nur für die Atemschutz-Teams möglich.“ So waren immer mehr oder weniger vier Atemschutzträger auf dem Dach und immer einer vom jeweiligen Trupp sicherte die Mannschaft oben.

Nebenbei bemerkt: auch Atemschutzträger haben nicht nur regelmäßig spezielle und sehr anstrengende Übungen und Test. Sie müssen auch regelmäßig zu einem medizinischen Test, damit klar ist, ob diese spezielle Feuerwehr-Arbeit auch sicher für die im Einsatz befindlichen Kameraden machbar ist, was die Gesundheit und die entsprechende Konstitution betrifft.

„Zum Glück brauchten stellten wir schnell fest, das wir keine der ärztlichen Rettungskräfte bei diesem Einsatz für eventuelle Bewohner brauchten. Aber auch diese Einsatzkräfte blieben bis die Gefahr für die Kameraden durch den Dacheinsatz vorüber war.“, sagt die Feuerwehr. Klar: Wenn man über einem Brand und mitten im extremen Rauch auf einem Dach arbeitet, war das sicher eine absolut wichtige Maßnahme.

Feuerwehren und Spezialgerät bis nach Lamprechtshausen und Munderfing waren in Hackenbuch

Feuerwehren aus den Nachbarorten, aber auch aus dem angrenzenden Salzburg – um genau zu sein aus Lamprechtshausen – waren dabei. Insgesamt 13 Wehren bis nach Munderfing waren im Einsatz. Und zwar auch jeweils mit spezifischem Einsatzgerät. „Zum Beispiel die Drehleiter aus Ostermiething war in diesem Fall extrem hilfreich für uns. Aber auch anderes Spezialgerät, dass sich für solche Fälle bei den angrenzenden Feuerwehren findet. Munderfing hat zum Beispiel ein spezielles Atemschutzfahrzeug, was für so einen Einsatz sehr wichtig ist. Eggelsberg hat einen Merlo – ein Fahrzeug mit einem Teleskop-Arm. Alles Dinge die genau für solche Einsätze gedacht sind.“

Und das Gute daran: dieser Wehren üben und trainieren auch regelmäßig mit diesen speziellen Gerätschaften. Darum werden Feuerwehren auch je nach den Einsatzschwerpunkten mit entsprechendem Gerät ausgerüstet, sodass letztlich bei entsprechenden Einsätzen aus der Umgebung die richtigen Geräte mit geübten Mannschaften zusammengezogen werden können.

Zufall: von der Übung direkt zum Einsatz

Als erste am Einsatzort waren zwar die Hackenbucher – aber zeitgleich war Franking vor Ort. Denn dort hatte man gerade eine Übung und so wurde die Übing in Franking direkt abgelöst durch den Einsatz in Hackenbuch. Und da schon wegen der Übung alle beisammen waren, konnte auch Franking sofort losfahren. Direkt danach kam Moosdorf.

Brand aus – das ist eigentlich der erlösende Satz. Aber es dauerte eine ganze Zeitlang bis der fiel. Denn die Glutnester sind gefährlich und man muss nach ihnen suchen, damit nicht wieder ein Feuer entsteht. Und so musste weiter das Dach geöffnet werden und kontrolliert bzw. eben gelöscht werden.

„Wir waren auf jeden Fall wirklich gut ausgerüstet durch die vielen Einsatzkräfte und Geräte. Auch die spezielle Unterstützungseinheit vom Bezirk war mit dabei. Also da hat wirklich alles gut ineinander gegriffen.“, fasst Kilian Fuchs als Einsatzleiter zusammen.

Nun wartet die Feuerwehr auf den Brandgutachter, der sich wegen der Brandursache alles genau ansehen wird. „Sobald der da war können wir dann auch das Dach wieder zumachen, damit es da nicht reinregnet, falls Wetter kommen sollte.“, sagt Kilian, der aktuell am Vormittag heute noch vor Ort war.

Von unserer Seite drücken wir den Betroffenen des Brandes erstmal ganz fest die Daumen, dass man durch diese komplizierte Zeit gut durchkommt, nach so einem Brandschaden. Und bedanken uns bei allen Feuerwehren und Feuerwehrkameraden die beim Einsatz dabei waren und geholfen haben schlimmeres zu verhindern!

Und noch ein unerfreulicher Nachsatz: tatsächlich kamen zwei Feuerwehrkameraden aus Lamprechtshausen mit dem Rad zum Feuerwehrhaus. Von dort wurden die Räder dann entwendet! Wenn einer von euch was dazu weiß oder gar jemand das liest der warum auch immer weiß wo diese Räder sind: bitte gebt Bescheid oder stellt sie wieder bei der Feuerwehr in Lamprechtshausen ab. Denn ehrlich: das geht gar nicht. Wer zum Einsatz kommt sollte nicht durch dreisten Diebstahl bestraft werden, sondern verdient unseren Respekt.

Die Redaktion

Und hier noch die Bilder die uns die Feuerwehren Hackenbuch und Moosdorf verfügbar gemacht haben.

Moosdorf Live

Mein Name ist Christian Spanik. Ich bin der Moosdorfer Dorfchronist und verantwortlich für Inhalte und Konzepte der Moosdorfer Gemeindemedien wie Moosdorfer Bote, Moosdorf Live auf Facebook und Moosdorf Live im Internet unter der Adresse www.moosdorf.net

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