Das ist kein Hobby, das ist Ernst: Kramer z´Moosdorf

Entstanden ist die Idee eigentlich fast schon aus einem Zufall. Aber bei der Umsetzung überlässt Martin Fuchs nichts dem Zufall. Das Konzept „Kramer z´Moosdorf“ bietet für Moosdorf eine besondere Nahversorgung. Und für die Zukunft viele Chancen. Wir haben den jungen Unternehmer bei der Eröffnung getroffen.

„Es geht nicht darum, dass ich in allem mit den großen Märkten mithalte. Es geht mir um das menschliche, die Beratung und das Miteinander hier im Geschäft.“ So wie Martin Fuchs, der neue „Kramer z´Moosdorf“ das erzählt, könnte man denken: Das ist ein Idealist. Aber wenn man sieht, wie er sich immer schon in Moosdorf engagiert hat, glaubt man ihm das sofort. Und kann ihm vor allem ganz fest die Daumen drücken, dass der Plan auch von den Menschen im Ort ausreichend angenommen und unterstützt wird.

Volles Haus bei der Eröffnung

Am Samstag dem 1.10. bei der Eröffnung hatte man auf jeden Fall keinen Zweifel daran. „Es waren enorm viele Moosdorferinnen und Moosdorfer da. Aber auch ganz viele Menschen aus den umliegenden Gemeinden“, erzählt uns Martin. Natürlich wollte jeder sehen, wie es denn nun aussieht im „neuen“ Kramer in Moosdorf.

Respekt, kann man da nur sagen. Mit hellem Holz haben Martin und die Familie gemeinsam den Laden innen neu gestaltet. Eine exklusive Lösung noch dazu. „Ich hab mal geschaut, was es so gibt. Aber so richtig nach meinen Vorstellungen war da nichts dabei, was man kaufen konnte an Einrichtung. Und dann kamen noch Lieferzeiten und Kosten dazu… Da haben wir uns gedacht: Das können wir auch selber.“ Passende Holzkisten für ein Brotregal fanden sich im Sortiment von Fritz Kaltenegger und mit viel persönlicher Zeit der ganzen Familie wurde dann der Innenausbau umgesetzt. Natürlich wurden Dinge wie Lebensmittelrecht und dergleichen berücksichtigt. Aber das helle, freundliche Holz schafft sofort Atmosphäre. Und genau darauf kommt es Martin auch an. Hier eine kleine Bildergalerie vom Innenraum und dem Angebot:

Eine kleine Sitzecke für alle die schnell mal einen Leberkäs-Semmel essen wollen oder einen Kaffee trinken, ist ebenfalls im neuen Konzept integriert. Apropos Kaffee: Der Kuchen – den man natürlich auch mitnehmen kann – kommt ebenfalls aus dem Familienbetrieb. Schwester Theresa hilft mit, wenn es um die süßen Dinge geht. Denn das hat sie schließlich als Konditormeisterin gelernt. Und – ein Insider-Tipp von uns – der Gugelhupf ist ein echter Genuss! Es gibt aber auch Pralinen und andere süße Dinge aus der eigenen Produktion. Ein „siaßa Fuchs“ eben – wie die Marke heißt.

Schwerpunkt auf regionale Angebote

Am Samstag war natürlich auch die ganze Familie versammelt, um bei der Einweihung und dem ersten Öffnungstag zu helfen. Alle ein wenig erschöpft nach all der vielen Vorbereitung – aber sichtlich zufrieden, mit dem Besuch und dem neuen Geschäft. Der Hofladen bei Familie Fuchs am Bauernhof bleibt übrigens natürlich erhalten.“Der ist wie gehabt am Mittwoch offen. Aber natürlich verkaufen wir auch Sachen vom Hof hier im Geschäft: Wurst- und Fleischprodukte kommen direkt von unserem Hof.“, sagt Martin. Und Geschenkkörbe – wie Ihr auf den Bildern sehen könnt – gibt es auch. Ebenfalls mit „regionaler“ Beteiligung.

Generell ist Martin das Angebot aus der Region wichtig und das stellt er in den Mittelpunkt: Die Milch bekommt er von der Bezirksbäuerin Christina Huber, zwei Bäckereien aus der Region sind dabei. Käse von der Käserei Höflmaier und der Moosdorfer Gewürzhersteller Zaltech mit seinem Angebot Spice World sind ebenfalls im Angebot.

Aber auch die Dinge des täglichen Bedarfs sind im Laden zu kriegen: Vom Essiggurkerl bis zur Fischkonserve – auch wenn Martin kein Konserven-Fan ist. Dazu Duschgel und typische Haushaltswaren die man schnell mal braucht. „Wir haben immerhin rund 1.500 Artikel im Sortiment“, sagt Martin. Er kauft aber nicht in einer Gemeinschaft oder Genossenschaft ein, sondern Produkte von über 20 regionalen Lieferanten und den anderen Teil bezieht er über den Großmarkt. „Und darum kann ich auch nicht bei jedem Preis und jeder Aktion der großen Märkte mithalten. Aber darum geht es ja auch gar nicht. Es soll einfach ein Kramer fürs Dorf sein und für alle, die gerne so einen Laden besuchen. Egal aus welcher Gemeinde.“, stellt sich Martin die Kundschaft vor.

Besondere Angebote aus der Bio-Schiene

Das sollte – nicht zuletzt wegen des einen oder anderen besonderen Angebots – auch klappen. Zum Beispiel das Bio-Eis aus Schafsmilch. Weil es am Samstag zu sehr geregnet hat, haben wir das noch nicht probiert. Aber wenn es die Tage mal wieder wärmer wird und Lust auf Eis ansteht – dann werden wir da schon mal in die Kühltruhe schauen. „Den Anbieter von dem Eis kenne ich durch unsere eigene Vermarktung.“, erläutert Martin. „Wir haben ja selber viel mit genau solchen Geschäfts-Konzepten als Lieferant zu tun. Und da habe ich nicht nur allerhand Produktideen, die wir jetzt hier umsetzen können, mitgenommen, sondern von einigen der ganz erfolgreichen Anbieter auch viele Tipps und Hinweise bekommen, auf was ich achten muss.“

Übrigens: Die Geschichte die zu lesen, war stimmt wirklich: Zum Kramer und damit zum Pächter des Ladens wurde Martin wirklich aus Zufall. „Weil wir ja öfter Leberkäse an größere Abnehmer liefern wie zu Landjugendfesten oder dergleichen, hatten mein Bruder Stefan und ich den Gedanken: Wenn der Kramer in Moosdorf aufhört, dann könnten wir vielleicht den Leberkäseofen übernehmen und den dann selber nutzen oder vermieten. So kamen wir ins Gespräch…“

Und so kommt Moosdorf zu einem neuen Kramer an der bekannten Stelle direkt neben der B156. Und für alle die da gerne mal stehen bleiben, weil da auch der Zigarettenautomat hängt bzw. die immer hier ihre Zigaretten im Laden gekauft haben: Die Traffic und der Automat bleiben auch erhalten. Und eine Besuch im Laden lohnt sich sicherlich nicht nur deshalb.

„Ich freu mich sehr, dass ein junger Moosdorfer den Laden übernimmt.“, sagt uns Bürgermeister Manfred Emersberger. „Nicht nur weil der Nahversorger mit regionalen Wurzeln und Angeboten ein wichtiges Element in einem Ort ist. Sondern auch weil es zeigt, dass die Jungen in Moosdorf hier auch im Ort Chancen für ihre Zukunft sehen. Und eine schönere Bestätigung für unsere Arbeit im Gemeinderat kann ich mir gar nicht vorstellen.“

Wir wünschen von den Moosdorfer Medien dem neuen „Kramer“ für das Geschäft und all seine Ideen auf jeden Fall ganz viel Erfolg. Und der Vollständigkeit halber hier auch die Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 6 bis 12.30 Uhr und Samstag von 6 bis 12 Uhr.

Moosdorf Live

Mein Name ist Christian Spanik. Ich bin der Moosdorfer Dorfchronist und verantwortlich für Inhalte und Konzepte der Moosdorfer Gemeindemedien wie Moosdorfer Bote, Moosdorf Live auf Facebook und Moosdorf Live im Internet unter der Adresse www.moosdorf.net

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