„Das war der erste kleine Schritt, auf einem längeren Weg“ – Präsentation von Bau-Ideen für Moosdorf

Moosdorf Live

Mein Name ist Christian Spanik. Ich bin der Moosdorfer Dorfchronist und verantwortlich für Inhalte und Konzepte der Moosdorfer Gemeindemedien wie Moosdorfer Bote, Moosdorf Live auf Facebook und Moosdorf Live im Internet unter der Adresse www.moosdorf.net

8 Antworten

  1. Georg Peterlechner sagt:

    Mit Interesse verfolge ich die Ortsentwicklung, meine Sorge gilt wieviel Verbauung und Zuzug verträgt Moosdorf noch. Unsere Gemeinde ist nicht sehr groß. Im Ort kann ich mir eine angepaßte Verbauung vorstellen, das selbe gilt auch für das Betriebsbaugebiet, dass aber dann abgeschlossen sein sollte, da es schon eine Erweiterung gab. Auch die Verbauung Moosdorf Süd war in meiner Zeit nicht so geplant da ein zusammenrücken von Ort und Betriebsbaugebiet von Seiten der Landesregierung abgelehnt wurde um kein Konfliktpotential zu haben. Eines ist schon zu beachten, wenn mehr Menschen hier wohnen muss auch die Infrastruktur angepaßt werden, der Kindergarten zeigt dieses Problem. Weiters ist auch das Verkehrsproblem im Ort zu berücksichtigen. Je größer das Betriebsbaugebiet ist, um so mehr Verkehr gibt es.. Jeder weiß inzwischen das in Österreich viel zuviel verbaut wird. Wir müssen die Landwirtschaft schützen bzw. dafür sorgen das genügend Grünland vorhanden bleibt bzw. auch für die Bauern leistbar ist.

    • Moosdorf Live sagt:

      Lieber Georg, diese Gedanken sind alle sehr richtig und auch ich sehe es so, dass wir genau schauen müssen wo wir was machen. Das Thema Boden-Versiegelung ist ein ganz wichtiges Thema und wie Du dem Text aber auch dem Video entnehmen kannst, eines der ganz zentralen bei diesem Thema. Es soll so Ressourcenschonend wie möglich gebaut und entwickelt werden.
      Klar ist – was das Thema Zuzug betrifft – aber sicher auch: wir müssen darauf achten, dass wir als Moosdorf zwischen zwei großen Gewerbegebieten nicht „untergehen“ und dann nur noch der Schlafplatz für umliegende Gemeinden sind. Darum müssen wir unsere eigene Rolle finden und entwickeln.

  2. Georg Peterlechner sagt:

    Servus Christian, damit wir kein Schlafplatz für die umliegenden Gemeinden werden braucht man nur keine Wohnblöcke bauen. Wo bleibt ein neues Entwicklungskonzept. Wo bleiben die schönen Dörfer die es gab, überall stehen Wohnblöcke, der Dorfcharakter geht verloren. Wenn ich höre wieviel Moosdorfer in den Wohnblöcken wohnen, das ist ein geringer Teil. Die Grundpreise sind derart gestiegen, das für Einheimische der Hausbau fast nicht mehr leistenbar ist.. Ich hoffe Ihr kriegt das alles halbwegs in den Griff…..

    • Moosdorf Live sagt:

      Lieber Georg, Du sprichst viele Punkte an, die ein Spannungsfeld bilden. Das ist so, weil um uns herum Dinge passieren, auf die wir keinen Einfluss haben. Das sind auch Punkte mit ganz unterschiedlichen Interessen – nicht zuletzt bei den Menschen die es betrifft. Punkte also die wir versuchen müssen unter einen Hut zu bringen im Rahmen der weiteren Entwicklung von Moosdorf. Aber das „Ihr“ von dem Du schreibst ist ein „Wir“ – wir als Gemeinschaft müssen Lösungen suchen und umsetzen. Das habe ich nicht zuletzt von Dir gelernt und aus Deiner Zeit mitgenommen – damals als wir nach Moosdorf gekommen sind. Und darum ist ein wesentlicher Baustein dazu, das Gespräch miteinander und konkrete Lösungsvorschläge und Ideen von allen die Interesse daran haben. Auf diesen Austausch freue ich mich auch im Bereich der Ortsentwicklung in den kommenden Wochen und Monaten. Denn das ist der Austausch den hier ganz konkret Manfred gemeinsam mit den Projektentwicklern mit diesem Event initiiert hat. Und daraus entsteht heute sicherlich eine breitere Basis für das von Dir angesprochen Entwicklungskonzept. Die Phase in der das notgedrungen nur einer kleineren Gruppe oder einem Arbeitskreis vorbehalten war ist nun abgelöst worden – durch neue Möglichkeiten des gemeinsamen Austausches und der Zusammenarbeit. Das ist ein großer Vorteil, um eine weitere Entwicklung solcher Orts-Konzepte nun mit vielen – wenn auch mit unterschiedlichen Interessenslagen – zu diskutieren.

    • Manfred Emersberger sagt:

      Ja, das ist ein Aspekt den Georg richtig sagt.

      Im Entwicklungskonzept sind Ziele für Moosdorf definiert. Als was verstehen wir uns? Was wollen wir unseren Bürgerinnen und Bürgern bieten? Wie sehen wir uns selbst und wie wollen wir von anderen gesehen werden? Diese Ziele aus den 90iger Jahren des vorigen Jahrhunderts haben immer noch Gültigkeiten, die im wesentlichen sind: Wo sehen wir unsere Siedlungsschwerpunkte, wie können wir unsere landwirtschaftlich strukturierten Ortschaften vor einer Zersiedelung schützen, wie können wir für junge Familien attraktiv sein und wie können wir unsere Moosdorferinnen und Moosdorfer unterstützen, um auch in unserer Gemeinde alt werden zu können und sich wohl zu fühlen?
      Entwicklungen die rund um den Speckgürtel von Salzburg entstehen, lassen sich aber nicht von vornherein einfach vor unserer Gemeindegrenze aussperren. Ich habe fast monatlich mit Bauträgern zu tun, die in Moosdorf oder in einem unserer schönen Ortsteile Wohnböcke errichten wollen. Mit unserem Entwicklungskonzept können wir entschieden dagegen halten, da die darin festgeschriebenen Geschossflächen Zahlen (GFZ- das ist das Verhältnis zwischen der Grundstücksfläche und der zu bebauenden Grundrissflächen über alle Stockwerke), keine Wohnblöcke außerhalb unserer Siedlungsschwerpunkte in den Ortschaften Moosdorf und Hackenbuch zulassen. Auch die Erkenntnis aus einem Bauvorhaben, dass beeinsprucht wurde, hat uns – entgegen den ursprünglichen Expertenmeinungen gezeigt – dass die im Entwicklungskonzept festgeschriebenen GFZ im Baurecht anzuwenden sind. Damit können wir genau das erreichen was Georg schreibt: in unseren schönen Dörfern eine solche willkürliche Verbauung mit Wohnblöcken verhindern.

      Das gilt auch für Ansuchen von Landwirten um Flächenwidmungen von landwirtschaftlich genutzt auf Wohnbebauung. Alle diese Begehrlichkeiten haben wir mit unserem TEAM Moosdorf – SPÖ und in dem Fall mit den Stimmen der FPÖ verhindern können. Das vor allem auch zum Schutz unserer Landwirte gegen Nutzungskonflikte zwischen den Landwirtschaften einerseits und zukünftigen Wohnungsnutzungen andererseits.

      Das der Trend zu Wohnungen und damit eben kleineren Wohn-Einheiten geht schlägt sich auch in der überarbeiteten Form des Entwicklungskonzeptes aus dem Jahr 2011 nieder. Dort wurde für unsere Hauptorte Moosdorf und Hackenbuch festgelegt, dass es neben den Ein- und Zweifamilienhausformen auch einen mehrgeschossigen Wohnbau geben kann. In den vom Gemeinderat erstellen Bebauungsplänen sind diese Zonen genau ausgewiesen. Das ist einerseits die mittlerweile verbaute Fläche beim Ortseingang von Salzburg kommend, rechts neben der B156 und andererseits in Moosdorf Süd (links von Salzburg kommend). Für die Kerngebietswidmung auf den ehemaligen Raml-Gründen im Zentrum von Moosdorf ist noch ein entsprechender Bebauungsplan zu erstellen.

      Für alle anderen Wohn- und Dorfgebietswidmungen gilt die Beschränkung auf max. 3 Wohneinheiten pro Haus und die festgeschriebenen GF -Zahlen.

      Derzeit ist gemäß den mir vorliegenden Daten kein Bauland am Markt verfügbar. Das hat mehrere Gründe:
      1) Es werden Grundstücke auf Grund der niedrigen Sparzinsen als Wertanlage gesehen und stehen daher nicht für eine Bebauung zur Verfügung.
      2) Andere Baugrundstücke, werden als Vorsorge für die eigenen Kinder und Enkelkinder gehalten.
      3) Es sind viele Parzellen mit einer Baulandsperre für die nächsten 10 Jahre belegt.
      4) Wir haben nur sehr zurückhaltend Widmungsänderungen genehmigt und in den letzten 8 Jahren keine generelle Überarbeitung des Flächenwidmungsplanes vorgenommen

      Um für Moosdorferinnen und Moosdorfer dennoch leistbares Bauland zu schaffen werden wir Flächen, die im Entwicklungskonzept für eine Wohnbebauung vorgesehen sind, bedarfsgerecht mit entsprechenden Baulandsicherungsverträgen zu vergünstigten Grundstückpreisen verfügbar machen.

      • Manfred Emersberger sagt:

        Auf den Punkt gebracht:
        In den letzten 15 Jahren, seit ich Bürgermeister bin sind insgesamt 4 Wohnblöcke entstanden. Einer in Moosdorf Nord, einer in Moosdorf, auf den Grundstücken der Familie Matzinger und 2 in Moosdorf Süd, die im Herbst dieses Jahres fertig werden.

        Es war auch schon immer so, wenn Siedlungen wie in Habersdorf, in Elling oder in Moosdorf hinter dem Kindergarten entstanden sind, diese nur zum geringen Teil von langjährigen Moosdorferinnen und Moosdorfern bebaut wurden. Moosdorf war immer schon eine Zuzugsgemeinde und das ist sie auch immer noch. Gerade das hat unser Leben, unsere Vereine und unsere Wirtschaft beeinflusst und mit engagierten Mitbürgerinne bereichert. Alle, oder fast alle sind nun auch Moosdorferinnen oder Moosdorfer. Allein wenn ich unseren Verein „Moosdorf macht mobil“ oder den „Friedensdialog“ ansehe, engagieren sich sehr viele die nicht in Moosdorf geboren wurden oder hier aufgewachsen sind.

        Das macht uns alle gemeinsam stark, diese Vielfalt möchte ich nicht vermissen.

  3. Irmi Deifel sagt:

    Vielen Dank für diesen Artikel und das Zur-Verfügung-Stellen der Videos.

    Mich würde interessieren, was der aktuelle Stand zum Projekt ist und wie es hier weitergeht… ich mache mir Gedanken über ein mehrstöckiges Hotel in Moosdorf.

    Gleichzeitig ist für mich (noch) unklar, wie Fuss- und Fahrradwege in und rundum Moosdorf vorgesehen sind. Wir als Eltern sollen Kinder „verkehrstauglich“ erziehen, mir scheint das die falsche Frage zu sein: Wie kann man den Verkehr „kindertauglich“ gestalten? Gibt es dazu bereits Ideen bzw. Vorschläge?

    Mich würde eine Antwort freuen, vielleicht gibt es aber auch eine Veranstaltung, um ins Gespräch zu kommen? Danke schön dafür im Voraus!

    • Moosdorf Live sagt:

      Hallo Irmi,
      Gedanken über das Thema Bauen in Moosdorf und Ortsentwicklung machen wir uns auch. Es ist immer ein Abwägen. Fuß und Radwege sind für die Gemeinde mehr als nur das Thema Tourismus. Sie sind, wie Bürgermeister Manfred Emersberger an anderer Stelle schreibt, ein wesentlicher Baustein der Mobilität der Zukunft. Und der Verkehrssicherheit. Leider ist die Gemeinde da aber bei vielen Projekten aufs Land angewiesen – und das ist nicht immer so einfach. Aber dazu wird vielleicht auch der Bürgermeister hier noch antworten. Wir finden es auf jeden Fall prima, dass Du Dich zu Wort meldest an dieser Stelle. Tatsächlich planen wir zusammen mit dem Bürgermeister derzeit eine Reihe von Veranstaltungen (Online und wo möglich auch Offline) wo wir dazu in den Austausch gehen wollen. Hören, was die Moosdorferinnen und Moosdorfer sich vorstellen. Und auch von anderen lernen. Interviews, BestPractice und dergleichen wollen wir hier anbieten. Aber es sind – wenn möglich – auch Exkursionen und dergleichen geplant. Am besten kommst du am 20.08. zum Spielefest – da wird auch der Bürgermeister sein und dort planen wir auch ein bisschen was zum Thema Verkehrssicherheit. Das wäre bestimmt eine gute Gelegenheit um ins Gespräch zu kommen. Und für die Kinder ist es auch ein Spaß 😉 (Hinweis: ich schreibe hier als Macher der Moosdorfer Medien und als Gemeinderat. Du solltest aber im Sinne der Transparenz wissen, dass ich als fraktionsloser Gemeinderat auf der Liste einer Fraktion (SPÖ) im Gemeinderat bin und daher auch politisch eingebunden)

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