Zukunftsgespräch: Mehr als nur Bahnpläne für die Region

christian.spanik

Moosdorf Live

Mein Name ist Christian Spanik. Ich bin der Moosdorfer Dorfchronist und verantwortlich für Inhalte und Konzepte der Moosdorfer Gemeindemedien wie Moosdorfer Bote, Moosdorf Live auf Facebook und Moosdorf Live im Internet unter der Adresse www.moosdorf.net

4 Antworten

  1. Christina Fuchs Christina Fuchs sagt:

    Ich finde es bemerkenswert, dass sich Bürgermeister, sowie Gemeinderat einig sind, die Anwohner der B156 zu entlasten. Hierbei wird sowohl die Verkehrssicherheit, als auch die Lärmbelastung thematisiert.
    Man will sich beim Ressortleiter LH Stv. Franz Hiesl stark machen.
    Mir ist allerdings aufgefallen, dass vor nicht allzu langer Zeit direkt an der B156 (Ortseinfahrt Moosdorf, von Eggelsberg kommend) ein komplett neuer Wohnblock entstanden ist.
    Weitere Wohnbauprojekte an der Bundesstraße sind in Planung. Wenn man „alle Möglichkeiten ausschöpfen will, um für die Anrainer eine Entlastung zu erreichen“, sollte man sich in erster Linie über diese Vorgehensweise Gedanken machen. Mehr Menschen an die B156 anzusiedeln, erscheint mir paradox, wenn die Probleme und Belastungen schon jetzt Thema sind.

    • Moosdorf Live Moosdorf Live sagt:

      Gleich vorweg: das nun hier als Kommentar geschriebene ist nur meine persönliche Meinung aus der Beobachtung von Moosdorf unter dem Aspekt Verkehr in den letzten 10 Jahren. Dieser Kommentar gibt also nicht etwa die Meinung des Gemeinderates oder des Bürgermeisters wieder, sondern nur meine persönliche Ansicht, auch nach längerer Beschäftigung mit diesen Themen.
      Vermutlich ist die Frage weniger ob man an der Straße nun baut oder nicht, sondern eher die Frage wie man baut. Eine Bauweise die zum Beispiel auch Ladengeschäfte oder dergleichen berücksichtigt ist nach allem was man von Ortsplanern und Architekten so hört sicher ein guter Weg für solche Lagen. Auch in Sachen spezieller Wohnbauprojekte ist man – alleine schon aus Gründen der Mobilität – mittlerweile aus Sicht vieler Fachleute gut beraten, solche Straßen in das Konzept aktiv einzubeziehen und nicht einfach pauschal davon abzurücken – was meist auch gar nicht geht. Der Gemeinderat ist gerade beim letzten Gemeindeausflug (wir haben darüber berichtet) im Ars Electronica Center mit vielen Konzepten für das Thema „Wohnen in der Zukunft“ konfrontiert worden. Gleichzeitig ist es gerade in Moosdorf sicher nicht damit getan zu sagen: links und rechts der Straße lassen wir einfach nur viel Raum. Im Gegenteil: kluge Bebauungskonzepte können und müssen da ganz viel in Sachen Lärmentlastung und auch Verkehrssicherheit bringen. Und gerade in den letzten Jahren ist in Sachen Verkehrssicherheit in Moosdorf an der B156 viel passiert. Die Straßenteiler sind etwa zu nennen, der Abriss eines Hauses, das den Blick bei der Einfahrt auf die B156 Jahrzehntelang behindert hat und damit auch negativ für die Verkehrssicherheit war. Oder auch die gerade abgeschlossenen Baumaßnahmen an der Habersdorfer Kreuzung inkl. Radweg oder auch die straßenbaulichen Maßnahmen rund um das Gewerbegebiet Elling. Also: da hat sich viel getan und man kann denke ich erkennen, dass hier in all den Jahren ein großes Augenmerk auf diese Dinge von den politisch handelnden Personen gelegt wurde. Und historisch muss man klar sagen: früher wollten (das gilt in allen Orten, nicht nur in Moosdorf) alle möglichst nahe an der Straße sein, weil sie die Lebensader war. Aber dass das Wachstum in Sachen Verkehr so rasant gehen wurde, daran dachte damals bestimmt keiner. Ältere Moosdorfer erzählen mir, dass sie sich noch erinnern, dass auf der Straße im Winter gerne mal eine Runde Stockschießen lief – so gering war wohl mal irgendwann das Verkehrsaufkommen. Aber bei alldem ist unbestritten: so eine größere und heute auch stark befahrene Straße hat immer zwei Seiten: sie bringt natürlich ein Stück Belastung sorgt aber auch dafür, dass der Ort in Sachen Wirtschaft und Gewerbe vorankommt.
      Der neue angesprochene Wohnblock und auch das dortige Baugebiet sind letztlich, soweit ich das weiß, aus ganz anderen Gründen vor vielen Jahren entstanden (auch wenn der Bau nun erst vor kürzerer Zeit realisiert wurde) und das Gebiet war vorher der Platz eines Gewerbebetriebes im Logistik-Bereich. Diese Fläche neu zu beleben und sinnvoll zu entwickeln ist ganz ohne Frage eine wichtige und auch sicher nicht immer einfache Aufgabe für heute und morgen.
      Und noch eine Ergänzung: Im Gespräch für den obigen Artikel war unserem Bürgermeister vor allem wichtig klar zu machen, dass die Verkehrsproblematiken (und es gibt ja nicht nur Aufgaben rund um die B156) in Moosdorf nicht von einer aktuellen Diskussion um ein langfristiges Projekt wie die Lokalbahnverlängerung in den Hintergrund geraten sollen oder gar der Eindruck entsteht, man wirft sich nun mit vielen Ressourcen der Gemeinde vor allem auf dieses eine Schienen-Projekt. Das ist nicht der Fall – es ist, wie im Text beschrieben – ein Puzzleteil in Sachen Mobilität und Verkehr für das Moosdorf der Zukunft. Danke auf jeden Fall für den Kommentar und die Anregungen die daraus sprechen.

  2. Helmut Peterlechner Helmut Peterlechner sagt:

    Ich habe mir soeben die postings durchgelesen und habe mir einige Gedanken dazu gemacht.
    Christina hat natürlich vollkommen recht!
    Das sich das Verkehrsaufkommen nicht beruhigen wird steht wohl außer Frage. Zusätzliche Wohnungen neben der B156 zu schaffen erscheint wenig sinnvoll. Unterschiedliche Expertenmeinungen mögen in vielerlei Hinsicht ihre Berechtigung haben aber passen diese auch wirklich immer für ein Dorf wie Moosdorf ? Natürlich nicht! Ladengeschäft schön und gut, diese werden in Zukunft wohl eher und in noch größerem Ausmass als bisher im Internet zu finden sein.
    Die Logistikunternehmen werden in Zukunft mehr denn je auf unseren Straßen unterwegs sein. Das liegt wiederum natürlich an unserem Kaufverhalten.
    Das die Wirtschaftsbelebung ein wichtiger Aspekt für die Gemeinde ist steht außer Zweifel und ist überaus wichtig, nur welchen Preis möchte man dafür zahlen? Da es in erster Linie um die Menschen geht die hier leben, sollte besonderes Augenmerk auf sinnvolle Projekte im Wohnbau gelegt werden um nicht früher oder später über Lärmentlastung nachdenken zu müssen, dies erscheint mir ziemlich konträr. Generell würde ich meinen, liegt es wohl am System. Jede Gemeinde schafft ihre eigenen Gewerbegebiete ohne im Vorfeld über Verkehrskonzepte nachzudenken, was zur Folge hat das der Verkehr in alle Richtungen zunimmt und nicht steuerbar ist. ( Man wende seinen Blick zum Beispiel in unsere südlich angrenzende Nachbargemeinde im salzburgerischen)
    Würden Gewerbegebiete gemeindeübergreifend zentralisiert und zusammengelegt werden würde sich der „Verbauungswahn“ dieser oft nicht sehr ansehnlichen Gewerbegebiete in Grenzen halten und es wäre wohl mehr Platz für Wohnraum, Lebensraum und Lebensqualität. Wirkliche Innovationen wären das Mittel der Wahl. Erfreulich das hier in viele Richtungen gedacht wird. Ein unendliches Thema mit viel diskussionspotential….

    • Moosdorf Live Moosdorf Live sagt:

      Hallo Helmut, ja es gibt viele Wege und viele Konzepte. Und wie Du richtig sagst, wird jeder Ort seines suchen müssen. Aber mit so engagierten Bürgern, die sich darüber soviele Gedanken machen, ist mir nicht bange, dass wir gute Lösungen für alle finden werden.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert