Ein Blick in die Zukunft – 30 Millionen sollen in Moosdorf investiert werden
Heute war das Pressegespräch zum Projekt „Die Innviertlerin“ auf den ehemaligen Gründen der Firma Raml. Gestern abend hatte der Gemeinderat einstimmig beschlossen, den Bebauungsplan für dieses Projekt auf den Weg zu bringen. Nun gibt es viele Schritte und Genehmigungen die eingeholt werden müssen. Aber die Basis für das Projekt ist damit gelegt.

„Gemeinsam mit Investoren die auch uns und unsere Wünschen und Ziele berücksichtigen und verstehen wollen wir diesen Teil von Moosdorf – der einmalig ist – in eine nachhaltige Zukunft entwickeln.“, sagte Bürgermeister Manfred Emersberger bei der Begrüßung der Pressevertreter. Er beschrieb den Weg den das Projekt seid den ersten Ideen genommen hat, die breite und frühe Einbindung der Bevölkerung in diese Entwicklung und auch die aus diesem Prozess heraus entstandenen Veränderungen am Projekt.

Es ist durchaus beeindruckend jetzt das 3D Höhen-Modell zu sehen, dass auch ein Gefühl dafür gibt wie sich das Projekt in die Landschaft und das Ortsbild einfügt. „Eine Mischung aus einerseits unseren traditionellen Werten hier und gleichzeitig der Weltoffenheit und Modernität einer kleineren Gemeinde wie Moosdorf wurden hier kombiniert.“ So beschreibt es unser Bürgermeister. Auch mit dem Blick auf die Region Salzburg die natürlich für uns ebenfalls als „Tor zum Innviertel“ wie der Obmann des Dorf-Erneuerungsvereins Hubert Lepka einmal Moosdorf bezeichnet hat wichtig ist.
„30 Millionen werden insgesamt hier investiert – und wir wollen mehr sein als nur Wohnraum und Geschäfte“, ergänzt Geschäftsführer Egon Hajek von der Hajek Riedmann Projekt GmbH die das Projekt entwickelt. Die Lage an der B156 ist, so der Geschäftsführer, Herausforderung und Chance zugleich. Letztlich hat diese Lage die Investoren überzeugt.


Wir werden euch demnächst noch ausführlicher und auch kontinuierlich über das Projekt hier informieren. Nun stehen erstmal vor allem diverse Begutachtungen, Stellungnahmen und Genehmigungen an, die durchgeführt werden müssen. Die Betreiber hoffen auf einen Baubeginn im Frühjahr 2023. Und idealerweise soll zwei Jahre später das Projekt fertig gestellt sein.
Es ist also ein Blick in die Zukunft was ihr heute hier bei uns seht. Und es liegt noch ein ganzes Stück Weg vor den Verantwortlichen und der Gemeinde. Aber wir gehen davon aus, dass es eben ein Moosdorfer Weg ist und wir auch weiterhin als Gemeindebürgerinnen und Bürger hier zusammen Zukunft in Moosdorf möglich machen. So wie das bei diesem Projekt – abgesehen von der Wahlkampfzeit im letzten Jahr – bisher schon war und nun auch wieder im Gemeinderat ist: Gemeinsam und einstimmig wurde gestern der Bebauungsplan auf den Weg gebracht.
Hier noch eine Bildergalerie des Pressegespräches heute:
Mein Kommentar zum „Blick in die Zukunft“
Der vielzitierte „Moosdorfer Weg“ hat leider eine sonderbare Richtung eingeschlagen. Der einstimmige Beschluss des Gemeinderates macht mich traurig – war jedoch vorhersehbar. Der Moosdorfer Bevölkerung wurde zwar gezeigt was geplant ist, von früher und breiter Einbindung kann jedoch nicht die Rede sein. Wie werden sozusagen vor (fast) vollendete Tatsachen gestellt. Die Meinungen und Bedenken vieler Moosdorferinnen und Moosdorfer werden dabei völlig außer Acht gelassen. Anscheinend kann man nicht mehr davon ausgehen, dass die Gemeindepolitik die Interessen der Bevölkerung wahrnimmt, sondern vielmehr jene diverser Investoren vertritt und bestärkt. Der allgemeine „Bauwahnsinn“ hat nun also auch unsere Gemeinde endgültig erreicht und wird für alle Zeiten das Wort „Ortsbild“ ad absurdum führen (wobei man davon in Moosdorf ja ohnehin schon längst nicht mehr reden kann!)
Dieses „Mega-Prestige-Projekt“ findet meine Zustimmung in keinster Weise, einerseits was die Anzahl und Größe der Gebäude betrifft, vor allem aber die mehr als fragwürdige Lösung des Ein- u. Ausfahrens zur Tiefgarage und die damit verbundene allgemeine Verkehrssituation!
Würde man mich fragen, würd‘ ich „NEIN, DANKE“ sagen.
Edith Friedl
Liebe Edith,
es tut mir leid, dass du dich nicht ausreichend eingebunden fühlst und ich möchte dir anbieten mit mir deine Sorgen bezüglich des Projektes zu besprechen. Wir sind bei der Projektentwicklung mit der Einreichung des Bebauungsplanes am Anfang eines noch langen Weges und ich habe mich stehts bemüht frühzeitig und umfassend über das vorgesehene Bauvorhaben zu berichten. Deshalb haben wir auch die Gemeinderatsitzung im März 2020 trotz Corona Beschränkungen öffentlich gemacht und für alle Einsehbar per Video im Internet übertragen.
Mit der Investorengruppe um die Firma Zaltech haben wir schon einen Partner der auf die Belange der Nachbarn und auch die Gemeinde eingeht und dem es auch genauso wie der Gemeindevertretung und mir als Bürgermeister wichtig ist den Dialog mit der Moosdorfer Bevölkerung zu führen. Das am Areal der ehemaligen Firma Raml etwas geschehen wird und muss ist eindeutig zu erkennen. Moosdorf hat einen schwierigen Stand zwischen den wirtschaftlichen Schwergewichten Eggelsberg und Lamprechtshausen. Das ist schon allein daran zu erkennen wie viele Leerstände es mittlerweile entlang der B156 in unserem Hauptort Moosdorf gibt. Und mit den Pensionierungen unserer bisherigen Nahversorger wird es noch mehr werden und davon ist auch das Areal „Raml“ betroffen. Ich möchte nicht wissen, was die Bevölkerung sagen würde, wenn ich als Bürgermeister dies einfach hinnehmen würde und unseren Ort verkümmern ließe.
Es geht darum für Moosdorf die Nahversorgung aufrecht zu erhalten. Dabei spreche ich nicht nur vom Lebensmittel Einzelhandel sondern auch von betreubarem Wohnen, von einem regionalen Bauernmarkt. von kleinen Geschäften wie Blumenhandel und Dienstleistungsbetrieben wie einem Frisör.
Das ein Projekt dieser Größenordnung Auswirkungen auf unser Erscheinungsbild haben wird ist uns klar und daher haben wir die Ortsbildkommission von der Raumordnungsabteilung der OÖ Landesregierung für ihre fachliche Hilfestellung eingebunden. Für die Verkehrslösung wurde in Abstimmung mit der OÖ Landesstraßenverwaltung ein Büro aus Linz zur Planung der Zu- und Abfahrt zum Areal beauftragt. Aber ich verstehe dich sehr gut, da ihr mit eurem Gebäude gegenüber ja direkt von der Situation betroffen seid. Und daher möchte ich nochmals meine Einladung zum Dialog aussprechen, damit wir deine Sorgen und Ängste aufnehmen können und auch in unsere Überlegungen mit einfließen lassen können.
Liebe Grüße
Manfred Emersberger
Bürgermeister der Friedensgemeinde Moosdorf
Servus Edith, dein Kommentar gibt die Meinung der Bevölkerung wieder.
Viele Experten warnen vor zu viel Verbauung, im Moosdorfer Gemeinderat ist das aber noch nicht angekommen.
Der Flächenfraß wütet.
Lieber Georg,
ich denke, dass eure Wortmeldungen sicherlich die Gedanken des einen oder anderen Moosdorfers wiedergeben. Ich glaube aber nicht, dass eine Formulierung wie „die Meinung der Bevölkerung“ hier korrekt wäre. Der Gemeinderat ist tatsächlich in seiner Struktur und Zusammensetzung das was die Bevölkerung repräsentiert. Und auch die entsprechenden Versammlungen zu diesem Thema waren unter großer Teilnahme der Bevölkerung – aber auch hier zeigte sich nicht, das hier genannte Stimmungsbild.
Und gerade um möglichst keine zusätzliche Fläche zu versiegeln, sondern den Ort im Kern zu stärken und bereits bebaute Flächen zu nutzen und einem neuen Zweck zuzuführen ist das von Edith hier angesprochene Projekte schon in einer ganz frühen Phase örtlich verschoben worden – eben auf die nun geplanten Gründe der Firma Raml. Insofern ist das Thema Bodenversiegelung als Problem dem Gemeinderat sehr bewusst und er hat genau das auch in die Überlegungen mit einbezogen. Das nur zur sachlichen Darstellung der Dinge. Ansonsten gilt mein Angebot, dass jeder der hier noch Sorgen oder Fragen hat sich jederzeit an mich wenden kann.
Liebe Grüße
Manfred Emersberger
Hinweis: Diesen Kommentar haben wir zum Teil umformuliert, damit die Fragen in einer angemessenen Sprache gestellt und beantwortet werden können – aber dennoch bestimmte beleidigende Aspekte aus dem ursprünglichen Kommentar entfernt. Zumal auch hier wieder ein Mail-Absender verwendet wird, den wir nicht anschreiben können um darum zu bitten, den Kommentar gemäß dem Ton in dem wir hier miteinander umgehen wollen umzuformulieren. Wir finden aber die Fragestellungen wichtig, daher haben wir uns diese Arbeit gemacht:
Hier der erste Teil des Kommentares im Original-Zitat:
„Ich finde es abenteuerlich, eine Übertragung der Gemeindesitzung als frühe Einbindung der Bevölkerung zu verkaufen.
Aber es ist wie immer, wird es ein Erfolg, war es der Weitblick des Bürgermeisters, wenn nicht, werden die xxxxx Bürger noch in 20 Jahren dafür zahlen… warum sollte es aber ein Erfolg werden, wenn es ohne Subventionen nicht läuft, ansonsten hätten sich längst schon Geschäftsleute angesiedelt.“
Soweit der Zitat Teil. Im weiteren Teil des Kommentares (wir haben umformuliert, weil der Tonfall hier sehr aggressiv wurde) fragt sich, der Kommentator ob es künftig auch offizielle Empfehlungen geben werde, die Bürger sollten gezielt bei bestimmten Anbietern einkaufen. Gemeint die Anbieter, die das Projekt dort machen. In diesem Zusammenhang erinnert er an frühere Aufrufe des Bürgermeisters, sich damals bestimmte Impfungen verabreichen zu lassen, und äußert die Meinung, dass ein Bürgermeister keine medizinischen Ratschläge geben sollte. Abschließend stellt er die Vermutung auf, dass Entscheidungen und Projekte zu stark von einer kleinen Gruppe von Personen in der Gemeinde beeinflusst werden könnten.
Wir können – weil wir damals selbst dabei geholfen haben sie zu ermöglichen – zu der Übertragung der ersten Vorstellung des Projektes etwas sagen. Wir bitten zunächst daran zu denken, dass damals Versammlungen durch die Pandemie bedingt auf bestimmte Regeln Rücksicht nehmen mussten. Um allen Moosdorferinnen und Moosdorfern die Möglichkeit zu geben selbst „dabei“ zu sein, wurde die Veranstaltung aufgezeichnet und auf Youtube für alle Gemeindebürger verfügbar gemacht. Vor Ort war eine begrenzte Anzahl von Personen persönlich und direkt eingeladen (direkt betroffenen Anrainer, Projektteilnehmer, Architekten, Gemeinderat usw) damit dort Informationen weitergegeben werden konnten, die dann während der direkt danach zur Verfügung gestellten Aufzeichnung ebenfalls für alle Bürger und Bürgerinnen im Original-Mitschnitt der Veranstaltung zu sehen waren. Die Übertragung war also keineswegs die gesamte Beteiligung der Bevölkerung. Es war auch nicht die Gemeinderatssitzung die hier übertragen wurde (die war davor und wurde nicht übertragen) sondern die Vorstellung des Projektes für den beschriebenen Personenkreis und aus erster Hand. Und eben via Aufzeichnung für alle anderen, die nicht persönlich dabei waren. Zusätzlich gab es weitere Informations-Möglichkeiten und auch mehrere Gemeindeversammlungen und andere Veranstaltungen, bei denen Bürger Stellung nehmen konnten oder Fragen stellen. Auch hier bei Moosdorf.net kamen – wie man am Artikel sieht – kritische Stimmen zu Wort und der Bürgermeister bzw. die Gemeinde haben auch hier geantwortet. Zusätzlich sind Gemeinderatssitzung in erheblichem Teil öffentlich (meist vollständig) und auch da kamen Besucher die Fragen stellten und um Antworten baten. Insofern ist die Bürgerbeteiligung deutlich breiter und länger gewesen, als der Kommentar es darstellt.
Die Übertragung der Gemeinderatssitzung sollte allen Bürgerinnen und Bürgern einen einfachen Zugang zu Informationen ermöglichen – zusätzlich zu den bestehenden Formen der Gemeinderatssitzungen und Gemeindeversammlung.
Das Projekt „Die Innviertlerin“ ist ein privates Neubauprojekt (Einkaufsgeschäfte, Gastronomie, Hotel, Wohnungen) und wird ohne öffentliche Förderungen umgesetzt. Es muss sich wirtschaftlich selber tragen. Die Gemeinde unterstützt das Vorhaben im üblichen Rahmen (z. B. Genehmigungsverfahren, infrastrukturelle Abstimmungen), profitiert aber vor allem langfristig durch die Belebung des Ortskerns, das Beseitigen von Leerständen, neue Arbeitsplätze und erhöhte Gemeindeeinnahmen, die der Gemeinde zugutekommen.
Es gibt keine Pläne, Bürgerinnen und Bürger zum gezielten Einkauf bei einzelnen Anbietern aufzufordern. Die während der Corona-Pandemie kommunizierten Impfaufrufe folgten bundesweiten Informationskampagnen und waren keine persönlichen medizinischen Ratschläge.
Entscheidungen in der Gemeinde erfolgen im Gemeinderat, in dem Vertreter aller Fraktionen eingebunden sind. Ziel ist stets eine transparente und faire Umsetzung im Interesse der gesamten Bevölkerung.